"Die neue Kooperation Wilbers-Gilles-ZF war maßgeblich dafür verantwortlich", berichtet das Team Wilbers BMW Racing, "dass wir die letzten Monate genutzt haben, um eine neue Racing-Gabel vom Typ R46RR für die IDM, EWC und World SBK weiterzuentwickeln." Das gerade erst veröffentlichte Reglement der IDM Superbike enthält auch Neuerungen in Sachen Gabel: In der IDM Superbike wird es ab der Saison 2022 möglich sein, statt der Original-Gabel alternativ auch Gabeln von IDM-Serienpartnern einzusetzen. Der Kaufpreis ist allerdings gedeckelt. Eine einsatzbereite Gabel darf inklusive aller notwendigen Adapter maximal 5.000 Euro netto kosten und muss für alle in der IDM Superbike (permanent) eingesetzten Motorradmodelle verfügbar sein. "Vor cirka drei Jahre begannen wir mit der IDM mit Gesprächen betreffend einer Gabel-Freigabe im Reglement der IDM Superbike", berichtet die Firma Wilbers, die auf Fahrwerkselemente spezialisiert ist. "Sehr positive Verhandlungen mit der IDM führten beim Finale in der Saison 2021 zu einer Vereinbarung der Homologation. Eine Neuentwicklung, die nun, finanziell gedeckelt, seit dieser Saison 2022 gefahren werden darf. Zu verdanken haben wir das unter anderem den Köpfen der Ingenieure des Weltkonzerns ZF. Die Firma Gilles zeichnete sich für das Design der Gabelbrücken verantwortlich, damit ein passendes Flex zwischen Motorrad und Gabel entstehen konnte." Denn auch beim Thema Gabelbrücken hat sich das IDM-Reglement geändert: Ebenso werden Gabelbrücken von IDM-Serienpartnern zulässig sein, vorausgesetzt, dass sie im Handel den Preis von 1.500 Euro netto nicht übersteigen und mit dem jeweiligen Serienoffset des Motorrads verbaut werden können. Das erspart einen Teil der Testarbeit. Da die Preisdeckel auf Serienpreisniveau liegen, werden lediglich Alternativen zur Originalgabel zugelassen. Das Wilbers-BMW-Racing Team rund um Technikleiter Burkhard Stember und Fahrer Florian Alt brachen im Januar 2022 nach Spanien auf, um eine Feinabstimmung der Gabel R46RR zu erreichen. Erstes Ziel war Almeria, von dort aus ging es nach Cartagena und wieder zurück nach Almeria, um das Setting nochmals abzustimmen. "Mit mehr als zufriedenstellenden Ergebnissen ging es dann weiter zu unserem Winterquartier Valencia, wo wir seit Jahren unsere Basis testen und abstimmen", schildert das BMW-Team. "Auf der schnellen Strecke von Valencia zeigte sich schnell, dass das gesamte Team um Burkhard Stember, mit Gilles und ZF einen wirklich guten Job gemacht hat. Nach drei Wochen Testphase geht es nun im März noch einmal nach Aragon und Valencia, um bei höheren Temperaturen alles nochmals gegenzuchecken. Erst danach können erste Gabeln ausgeliefert werden."