Karsten Wolf: Mittelstand, Lieferketten, Ziele 2022
Karsten Wolf
Im vergangenen Jahr war das Team in die IDM eingestiegen und will nun in der anstehenden Saison seine Erfahrung in reichlich Punkte in der Gesamtwertung ummünzen. «Frühzeitig haben wir im Team auch die organisatorischen, logistischen und budgettechnischen Weichen gestellt», beschreibt Wolf seinen Winter-Job. «Dass in schwierigen Zeiten Partner wie Einfra, GS Yuasa, die Signal Iduna, aber auch unser Freund Julius Ilmberger fest hinter unserem Engagement stehen, ist uns eine Ehre und Wertschätzung zugleich. Wichtig sind uns vor allem die vielen mittelständischen Unternehmen, zu denen ein freundschaftliches Verhältnis besteht und die uns nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrem Know-How unterstützen. Erwähnt sei hier nur die Firma Fischer Bodendesign, die uns nicht nur zu den Rennen begleiten, sondern sogar tatkräftig im Supportbereich unterstützen.»
«Man hat bei vielen Firmen zeitig große Mengen des zu erwartenden Saisonverbrauchs an Teilen geordert», so Wolf über die aktuell schwierige Lage der Nachschubbeschaffung, «was aktuell vor der Saison zwar beträchtliche Mittel bindet, doch nichts ist schlimmer, als in Problemlagen in leere Kisten zu greifen und sich dann in Wiederbeschaffungsorgien zu verschleißen. Das möchten wir uns, aber auch unseren geschätzten Partnern ersparen.»
Testtechnisch hat das Team den Winterregen in Spanien ausgelassen. Dafür waren Ende März alle vier Fahrer, Crew-Chiefs, ein Großteil der Mechaniker und Fahrwerkspartner Mototech in das kroatische Rijeka gereist. «Motorrad Rieke hat mit Unterstützung der F73 Academy von unserem Freud Fifty Höfer eine sehr schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt», erzählt Wolf. «Open Pit Lane, separierte Neueinsteiger, kleine Gruppen und eine „Schnelle Stunde“ nach dem Mittag ließen viel Raum für Einstellarbeiten und Long-Runs. Nach zwei Tagen Sonnenschein konnten wir am dritten Tag am Mittag noch ein Regensetup erarbeiten.»
An Ostern gewann Toni Finsterbusch mit dem Force55-Race Team die 1000 km von Hockenheim und Neu-GERT56-Pilot Jan Schmidt wurde mit HMC Hannover Zweiter. Zudem war Julian Puffe mit seinem Crewchief noch zwei Tage in Most, um vor allem an der elektronischen Abstimmung des Bikes zu arbeiten. «Zum Schluss ging es zu unseren Wurzeln», so der Teamchef, «zu Bike Promotion/MAXX Adrenalin in die Lausitz, um für den Auftakt eine Woche später gerüstet zu sein. Für die Berücksichtigung bei den begehrten Trainingsplätzen bedanken wir uns herzlich.»
«Unsere Ziele, worauf wir uns freuen», überlegt Wolf. «Zuerst auf uns selbst. Wir sind Freunde, die gern zusammen sind, gemeinsam Zeit mit unserer Leidenschaft verbringen und das Interesse am anderen über das Rennwochenende hinaus reicht. Wir freuen uns auf die Fans und volle Tribünen, wir brauchen diese Atmosphäre und dass wir immer für eine gute Show gut sind, weiß man. Das beinhalt den Angriff auf das Podium, sowohl bei Einzelergebnissen als auch in der Gesamtwertung. Wir können allen nur empfehlen, uns bei den Rennen zu besuchen. Die vollen und hochwertigen Fahrerfelder, die Klassenvielfalt und die gute Organisation der MPS machen den Weg dazu frei, die IDM zur führenden Motorradmeisterschaft in Europa zu machen. Seid dabei.»