Valentino Rossi sucht das Glück

Paul Fröde: Superbike-WM und Mercado in Most

Von Thorsten Horn
Paul Fröde auf Honda

Paul Fröde auf Honda

Mit dem Lausitzring und Oschersleben fanden die ersten IDM-Läufe 2022 in Ost-Deutschland statt. Während das Heimrennen der Thüringer Schleiz ist, gilt dies für viele Sachsen fürs tschechische Most. Auch für Paul Fröde.

Als Aufsteiger aus der IDM Superstock 600 in die IDM Superbike betrachtete Paul Fröde die Saison 2022 von vornherein richtigerweise als Lernjahr. Nach den ersten Unterrichtseinheiten sieht sich der von Honda und dem Team Holzhauer Racing Promotion unterstützte Privatier im Fahrplan.

«Bis jetzt habe ich, abgesehen von dem einen Rennen in Oschersleben, wo mein Arm zugegangen ist und ich nicht in die Punkte gekommen bin, meine Ziele erreicht. Ich bin erst vier Rennen mit dem großen Motorrad gefahren. Dafür ist die Bilanz schon recht gut, denke ich. Ich bin echt zufrieden und zuversichtlich, dass es in den kommenden Rennen noch weiter nach vorn geht», lautet Paul Frödes erstes Zwischenfazit.

Dass es für ihn bisher nicht noch besser gelaufen ist, lag auch an der schwierigen Teileversorgung im Winter und im Frühjahr. Dadurch war sein Motorrad zum Wintertest in Spanien noch nicht fertig, doch die vier Wochen vor dem Saisonauftakt ist er dann jedes Wochenende in unseren Breiten auf verschiedenen Strecken gefahren. «Von daher gibt es keine Ausreden, denn wir haben den Trainingsrückstand gut aufgeholt. Ich habe zwar dennoch nicht allzu viele Kilometer mit dem Superbike hinter mir, aber das wird. Übers Knie kann man sowieso nichts brechen.»

Befragt nach dem umgestellten Fahrtstil sagt er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich war zuletzt wieder in Most trainieren. Da habe ich es wieder extrem gemerkt, wie schwer es ist, den 600er-Fahrstil rauszubekommen. Ganz raus habe ich es noch nicht und ich denke, das zieht sich noch übers ganze Jahr. Ich bin vier Jahre 600er gefahren und auch vorher mit der Moto3 und noch davor immer nur den runden Fahrstil gefahren und dass man schnell durch die Kurven fährt. Jetzt heißt es auf einmal, es geht so nicht und ich muss spitzer fahren.»

Somit bleibt es bei ihm erst einmal noch ein reines Lernjahr. Im nächsten Jahr möchte er, wenn mit den Finanzen alles passt, in der IDM genau so weiter machen. Das Fernziel bleibt, nach stetigen Steigerungen Podesplätze in der IDM Superbike. Noch weiter in die Zukunft schauend sagt der noch bis zum 3. Juli 19-jährige Hohenstein-Ernstthaler: «Die MotoGP ist nahezu unerreichbar, aber die Superbike-WM ist vielleicht noch ein realistischeres Ziel. Da kann man vielleicht auch noch mit Mitte 20 einsteigen. Das ist mein Hauptziel. Die Langstrecken-WM kann man später immer noch fahren.»

Dass er seine Nahziele auch mit einer Honda erreichen kann, glaubt die 1,92-m-Latte sehr wohl. «Wenn die sich aktuell in verschiedenen Serien etwas schwer tun, muss das ja nicht bei mir so sein», wendet er ein und führt als stichhaltiges Argument an, dass er als ‚Last-Man-Standing‘ 2020 Superstock-600-Meister und im vorigen Jahr immerhin Vize werden konnte. «Ich denke, dass der Mercado am kommenden Wochenende in Most ziemlich gut mit dabei sein wird», meint Paul Fröde abschließend.

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