Dominic Schmitter: «Baz muss siegen, hoffe auf Reiti»
Dominic Schmitter in Assen 2021
Selber greift Dominic Schmitter, im Vorjahr mit dem Team Hess Racing ein heißer Titelkandidat in der IDM Superbike, nicht mehr ins Geschehen ein. Der Schweizer lässt inzwischen fahren und hat vor Kurzem seine eigene Fahrschule eröffnet. Als Kenner gewährt er Einblick in die Geheimnisse des TT Circuits.
SPEEDWEEK.com: Was fällt dir als erstes ein, wenn du «Assen» hörst?
Dominic Schmitter: «Mein erstes IDM-Wochenende, bei dem ich das erste Mal top Material zur Verfügung hatte und dann auch gleich Zweiter wurde im Quali, der damals sehr hart umkämpften SSP 600. Leider war ich damals körperlich eine absolute Flasche, so dass ich in beiden Rennen am Limit im Kampf um das Podium stürzte.»
Was geht da gar nicht?
«Die Kälte am Morgen. Ich bin ein Mensch der es sehr, sehr warm mag.»
Was muss man unbedingt beachten?
«Reiti, Alt und Baz. Da treffen sich unglaublich starke Fahrer. Ich freue mich, diese Rennen anzuschauen.»
Die heikelste Stelle?
«Die erste Linkskurve. Dort muss man einfach sehr speziell auf die Reifen schauen. Da die linke Flanke an dieser Kurve nicht aufBetriebstemperatur ist.»
Das Strecken-Highlight?
«Die ganz schnelle Rechts-Kurve gleich am Ende. Dort sieht man immer wieder absolute Traum-Slides von den Fahrern. Es sieht einfach nur spektakulär aus.»
Das Drumherum?
«Assen ist einfach eine richtige Rennstrecke. Jedes Mal, wenn ich vor Ort war, fühlte ich mich wie auf einem MotoGP-Event. Ich weiß nicht warum, aber man spürt dort einfach eine besondere Atmosphäre.»
Du biegst als Zweiter im Windschatten des Führenden in die letzte Runde des Rennens ein. Was tust du?
«Ich würde, falls es geht, an einer Stelle überholen, mit der niemand rechnet. Sofern möglich. Dann pushen, damit ich einen Gap habe und keinem Konter ausgeliefert bin. Da eignet sich die viert- und fünftletzte Kurve super.»
Wer ist dort dein Superbike-Favorit 2022?
«Vom Papier her, darf nur einer gewinnen. Baz. Er fuhr schon mehr Runden in Assen als jeder andere und ist mit seinem WM-Team vor Ort. Aber ich glaube, dass Reiti dagegenhält. Er ist in absoluter Topform. Für die IDM hoffe ich, dass Reiti die Rennen macht.»
Deine persönliche Erinnerung an die Strecke?
«Mein Sturz im letzten Jahr. Ich bekomme immer wieder Gänsehaut, wenn ich zurückdenke. Wenn man am Tod so knapp vorbeigekommen ist, aber körperlich wieder volle Gesundheit erlangt hat, schätzt man das Leben und alles drum herum deutlich mehr als zuvor.»