IDM Assen: Drama um Alt, Reiterberger holt Titel Nr.4
Dank des in der IDM Superbike angewandten Reverse-Grid-Verfahrens durfte sich im zweiten Rennen des Tages mit Rob Hartog, Vierter in Lauf 1, ein Niederländer über die Pole-Position vor heimischem Publikum freuen. Auch neben ihm ging es dank Pepijn Bijsterbosch in der ersten Startreihe niederländisch weiter. Als Dritter nahm Leandro Mercado das Rennen auf. Reihe 2 eröffnete Max Schmidt, gefolgt von Sandro Wagner und Philipp Steinmayr. Reihe 3 war in der Hand der Podestkandidaten aus Lauf 1: Florian Alt, Loris Baz und Markus Reiterberger.
Der Bayer hatte am Vormittag den Sieg geholt. Alt als Dritter kassierte die Punkte für Platz 2, da Baz als WM-Gastfahrer nicht punktberechtigt war. Damit stand es in der Tabelle 220 zu 138 Punkten. Bei einem weiteren Sieg Reiterbergers käme dieser auf 245 Punkte. Um die Meisterschaft offen zu halten, nach dem Assen-Wochenende sind noch weitere 100 Punkte im IDM-Pott, musste Alt im zweiten Assen-Lauf mindestens acht Punkte holen, um die Entscheidung weiter offenzuhalten. Denn dann hätte Reiterberger nur 99 Punkte Vorsprung. Bei Platz 8 oder schlechter wäre der Meister-Drops gelutscht, denn bei Punktgleichstand läge Reiterberger mit mehr Siegen vorne.
Alt musste wie schon am Vormittag vom letzten Platz loslegen, da er mit Motor Nummer 4 einen mehr einsetzte, als in der IDM erlaubt. Doch vor der ganzen Rechnerei standen weitere 15 Runden auf dem Zettel und zusammengezählt wird bekanntermaßen erst am Schluss. Am Start zog Mercado ordentlich am Kabel und übernahm kurz die Führung, bevor sich Hartog an die Spitze setzte. Die Reihenfolge nach Runde 1: Hartog, Mercado, Baz, Reiterberger, Wagner, Bijsterbosch, Alt, Schmidt und Bastien Mackels.
Für Gastfahrer Jonathan Nessjoen ging es an die Box, der Belgier Come Geenen ratterte bei einen Umweg durchs Kiesbett. In Runde 2 waren die ersten Vier dicht beisammen. Bijsterbosch und Alt waren mit einem Ein-Sekunden-Abstand dahinter unterwegs. Baz hatte sich ans Hinterrad von Hartog geklemmt und Reiterberger bekam es mit der Honda-Power von Mercado zu tun. Dann wurde es bunt. Mercado wollte alles auf einen Schlag, war innen und plötzlich ging Hartog und Baz die Strecke aus und statt durch die letzte Schikane ging es geradaus. Reiterberger blieb brav auf der Strecke.
Eine Runde später das Drama. Erneut technischer Ausfall für Florian Alt und damit stand die Tür für Reiterbergers vierten Meistertitel sperrangelweit offen. Baz führte dann die Nummer mit 2 Sekunden an, Reiterberger mit schnelleren Zeiten dahinter, eine weitere Sekunde Rückstand hatte Mercado bis Runde 6 kassiert.
Reiterberger dürfte inzwischen über Alts Ausfall auch Bescheid gewusst haben, ließ aber bei der Verfolgung von Baz nicht locker. In Runde 8 hatte Reiterberger die Lücke geschlossen und machte keinen Hehl daraus, dass er sich mit Platz 2 nicht zufriedengeben würde. Titel hin oder her.
Der Angriff erfolgte in Runde 9. Mit einem sauberen Manöver und Platz für alle beide ging der Bayer an die Spitze und zog ordentlich am Kabel. Richtig absetzen konnte sich Reiterberger nicht, aber Baz kam nicht mehr dazu, um zum Gegenschlag anzusetzen.
Der Tumult zwischen Baz, Mercado und Hartog war auch bei der Zielflagge noch auf dem Tisch der Rennleitung. Am Sieg von Reiterberger änderte das nichts. Und am vierten Titel auch nicht. Sturz hieß es auf den letzten Metern für Ricardo Brink und Max Schmidt.
Ergebnis IDM Superbike Rennen 2
1. Markus Reiterberger (BMW)
2. Loris Baz (BMW)
3. Leandro Mercado (Honda)
4. Pepijn Bijserbosch (BMW)
5. Rob Hartog (Yamaha)
6. Bastien Mackels (Kawasaki)
7. Kamil Krzemien (BMW)
8. Max Schmidt (Yamaha)
9. Paul Fröde (Honda)
10. Sandro Wagner (BMW)
11. Leon Langstädtler (BMW)
12. Philipp Steinmayr (Yamaha)
13. Max Schmidt (Yamaha)
14. Björn Stuppi (BMW)