Zwei Top-10-Plätze für Nico Thöni bei IDM-Gaststart
Nachdem sich nach 2021 für ihn keine weitere Saison in der deutschen Meisterschaft finanzieren ließ, wollte Nico Thöni zumindest bei seinem Heimrennen in Österreich einen Gaststart absolvieren. Der 27-jährige Brucker, der nur eine knappe halbe Stunde vom Red Bull Ring entfernt wohnt, fand tatsächlich einen Platz im Kawasaki Schnock Team Motorex, das eine überzählige ZX-10R in der Garage stehen hatte.
Viel Zeit blieb dem Zwölften der letztjährigen IDM Superbike nicht, der die Tage davor noch beim Pre-Test für den Bol d’Or im Einsatz war, um eine optimale Abstimmung für seine Maschine zu finden. «Die zweimal 40 Minuten freies Training haben nicht ausgereicht. Auf dieser Strecke braucht man u schnell zu sein in den Beschleunigungsphasen eine perfekte Elektronik», fasste Thöni seine Schwierigkeiten in knappen Worten zusammen.
Dementsprechend schwer tat sich der Obersteirer, dessen gesamte Familie am Rennsonntag zum Daumendrücken angereist war, im Zeittraining. «Mir ist leider keine einzige Runde ohne Fehler gelungen. Einzelne Sektionen waren wirklich gut, andere dagegen verbesserungsfähig. Wenn man die besten Sektorzeiten addiert, wäre ich auf dem achten oder neunten Startplatz gestanden. So wurde es nur der 14. Rang.»
Im ersten Rennen wollte es Thöni wissen, doch beim Start verlor er einige Plätze. «Mir ist leider das Vorderrad hochgestiegen. Danach habe ich aber ordentlich reingehalten. In der neuen Schikane und der Kurve danach konnte ich einige Kollegen überholen und in der ersten Linkskurve lag ich bereits an der neunten Stelle. Diese Position konnte ich trotz heftiger Angriffe von Geenen, Steinmayr und Kartheininger bis ins Ziel verteidigen.»
Für den zweiten Lauf hatte sich Thöni noch mehr vorgenommen, durfte er doch durch die Reserve-Grid-Regel in der zweiten Startreihe Aufstellung nehmen. «Der Start ist mir besser gelungen, aber Reiterberger, Alt und Mercado sind rasch an mir vorbeigezogen. Ich hatte ab der fünften Runde viele Hinterradslides. Die Elektronik hat deswegen immer eingegriffen und das Schalten verhindert. Platz 10 war das Höchste der Gefühle.»
Nach seinem gelungenen Gaststart wäre Thöni nicht abgeneigt auch im kommenden Jahr für das Kawasaki Schnock Team Motorex anzutreten. «Nach dem Bol d’Or komme ich zu zwei Auftritten zu Bolliger in die Schweiz. Bei dieser Gelegenheit werde ich Roman Raschle, der bei Kawasaki Schnock die Technik macht, einen Besuch abstatten. Da werden wir uns eingehend über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit für 2023 unterhalten.»