BMW-IDM-Team wächst, doch was macht Reiterberger?
Werner Daemen und Markus Reiterberger machen es spannend
In diesem Jahr war das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW mit einem Fahrer-Quartett am Start. Pepijn Bijsterbosch, Jan Mohr, Kamil Krzemien und Markus Reiterberger waren für den Hersteller aus Bayern unterwegs. Reiterberger holte bei der Gelegenheit seinen vierten Titel. Danach war erst einmal Sendepause, bis heute.
Sein Vorgänger in der Meisterschaft, Ilya Mikhalchik, der wie Reiterberger von Werner Daemen auch beim persönlichen Management betreut wird, wurde nach seinem Titelgewinn 2021 nach Spanien abkommandiert, wo er in der Spanischen Superbike-Meisterschaft an den Start ging. Jetzt kommt der Ukrainer wieder und wird für das BMW-Team erneut nach dem Titel in der IDM Superbike greifen.
Anfang Dezember hatte Daemen schon den IDM-Vertrag mit dem Ungar Kovács unter Dach und Fach gebracht. Damit sind jetzt zwei Piloten für das Team von Daemen und Andy Gerlich fix. «Doch es werden noch mehr», erklärte Daemen schon vor zwei Wochen. «Drei, oder vier. Ich bin ehrlich, wir bekommen wahnsinnig viele Anfragen, sogar aus Japan.»
«Es hat ihm in Spanien gefallen, aber Ilya hat seine Crew aus Deutschland vermisst», sagte Werner Daemen gegenüber idm.de. Er hatte den Deal vor einem Jahr eingefädelt. Mikhalchik verfehlte den spanischen Superbike-Meistertitel knapp. «Er hatte keine Chance, ständig passierte etwas.» Dass Mikhalchik seinen vierten IDM-Titel holen soll, versteht sich von selbst. Auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft ist Mikhalchik, genauso wie Reiterberger, bei BMW unter Vertrag. Die Superbike-WM-Chancen des Ukrainers, der in diesem Jahr in der WorldSBK erfolgreich den verletzten Michael van der Mark vertrat, sind überschaubar und dürften sich wohl nur verbessern, wenn er ein Haufen Geld auf den Tisch legt.
Abzuwarten bleibt jetzt, wie die Pläne von Markus Reiterberger und die seines Managers für die Saison 2023 aussehen. Der Bayer hat sich nach den Tiefschlägen, auch auf persönlicher Ebene, die er bei seinen WM-Anläufen einstecken musste, mehr als gut erholt und ist wieder auf der Höhe seines Könnens angelangt. Ein Können, welches er jetzt noch, neben der Teilnahme an der Langstrecken-WM, erfolgreich versilbern könnte.
Kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte der ansonsten sehr heimatverbundene Reiterberger den Sprung nach Asien gewagt. Eine echte Talentprobe konnte er damals nicht abgeben. Bevor die Saison losging, kam das Virus mit allen bekannten Folgen und Reiterberger musste wie alle anderen auch in den Lockdown statt auf die Rennstrecke.
Werner Daemen und seine aktuellen wie potenziellen Schützlingen machen es noch ein wenig spannend, bevor sie die Katze aus dem Sack lassen und offenbaren, wer in welcher Meisterschaft fährt.