Ilya Mikhalchik (BMW) mit Pole, Patzer und Pokal
Ilya Mikhalchik erlebte die IDM am Wochenende auf dem Schleizer Dreieck wieder in all ihren Facette. Nach dem ersten Rennen ging es für ihn auf direktem Weg zurück in die Box, mit heruntergeklapptem Visier. Denn der erste Lauf hatte einige Stolpersteine auf dem Schleizer Dreieck für ihn im Angebot gehabt.
Als Pole-Sitter, mit einer Top-Zeit nahe am Streckenrekord und einer beeindruckenden Vorstellung in allen Trainings, startete der BMW-Pilot auf der Außenseite der Bahn und da war er auch bei der Anfahrt auf die erste Kurve. Doch Innen war nach wenigen Metern schon alles besetzt, Mikhalchik konnte den Scheitelpunkt der Kurve nicht wie gewohnt anfahren, machte einen weiten Bogen und verlor dadurch einige Plätze. Um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren, musste er dann ordentlich Druck machen. Bei der Attacke auf den fünftplatzierten Bastien Mackels in der letzten Schikane vor Start/Ziel nahm Mikhalchik den ganz engen Weg. Zu eng wie sich herausstellen sollte. Er musste aufmachen, Mackels schlüpfte innen durch und Mikhalchik rumpelte durchs Kiesbett. Als Zwölfter kam er zurück auf die Strecke, fuhr die schnellsten Runden im ganzen Feld und rackerte sich über die verbliebene Distanz noch auf den fünften Platz. An Kampfgeist hatte es nicht gemangelt, aber die Enttäuschung war nach dem grandiosen Training doch unübersehbar. «Es waren meine Fehler», gab er zu. «Es tut mir leid, für mein Team und auch für mich.»
Unterkriegen ließ sich Mikhalchik allerdings nicht und revanchierte sich in Rennen 2 für den misslungenen Vormittag. Schon nach den ersten Metern schnappte er sich den von Platz 1 aus gestarteten Leandro Mercado, setzte sich an die Spitze und machte sich gepflegt aus dem Staub. Auf teilweise über zehn Sekunden baute er seinen Vorsprung auf die Verfolger aus und sicherte sich souverän den Sieg.
«Das in Rennen 2 war der wahre Ilya Mikhalchik», meinte er nach dem Sieg. «Trotz des ersten Rennens war ich zuversichtlich und wusste, ich kann gewinnen, nachdem ich die Trainings dominiert hatte. Im zweiten Rennen habe ich mich gut gefühlt und das Motorrad hatte echt Feuer. Also jeder, der schnell fahren will, sollte eine BMW fahren. Danke an mein Team für den großartigen Job, ich bin froh, dass ich wieder zurück bin. Auf dem Weg machen wir weiter.»
Punktetabelle IDM Superbike nach 8 von 14 Rennen
1. 181 Punkte Florian Alt
2. 111 Punkte Ilya Mikhalchik
3. 106 Punkte Hannes Soomer
4. 93 Punkte Bastien Mackels
5. 92 Punkte Patrick Hobelsberger
6. 80 Punkte Toni Finsterbusch
7. 64 Punkte Philipp Steinmayr
8. 58 Punkte Bálint Kovács
9. 56 Punkte Leandro Mercado
10. 52 Punkte Max Schmidt
11. 47 Punkte Jan-Ole Jähnig
12. 42 Punkte Daniel Kartheininger
13. 41 Punkte Kamil Krzemien
14. 34 Punkte Vladimir Leonov
15. 17 Punkte Paul Fröde