Formel 1: FIA spricht Urteil

Patrick Hobelsberger: «Ihr seid der Wahnsinn»

Von Esther Babel
Patrick Hobelsberger

Patrick Hobelsberger

Für Patrick Hobelsberger vom Team GERT56 war es nicht der erste Auftritt auf dem Schleizer Dreieck, aber der erste mit einem Superbike. Da lernte der Bayer nochmal neue Aspekte der Berg- und Talbahn in Thüringen kennen.

Vorab testen ist auf dem Schleizer Dreieck nicht wirklich drin, da dort in der Regel der normale Straßenverkehr über die Bundesstraße rollt. Doch Hobelsberger konnte sich besser als zum Beispiel in Oschersleben auf die mit dem Superbike für ihn noch unbekannten Strecke einstellen. In den Freien Trainings gingen die Rundenzeiten des Bayerns schrittweise nach unten. Nicht ganz unschuldig am Erfolg waren auch Teamkollege Toni Finsterbusch, der Hobelsberger einige Runden an seinem Hinterrad mit um die Strecke nahm, und WM-Pilot Péter Sebestyén, der die Piloten des Teams GERT56 als Riding-Coach unterstütze.

«Am Samstag fanden die beide Qualis statt», erklärt Hobelsberger. «Die für mich immer noch am allerschwierigste Disziplin ist es, eine extrem schnelle Runde für die Startaufstellung abzuspulen. Meine Quali-Runden konnte ich immer konstant im Rennen fahren, fand aber nie eine spezielle Runde wie so viele andere Mitstreiter.» Nach dem im zweiten Zeittraining noch ein Sensor für Ärger an seiner BMW sorgte, blieb Hobelsberger am Ende der zehnte Startplatz.

«Die Jungs hatten anschließend das komplette Motorrad zerlegt und alles ausgetauscht, damit wir im Warm-up testen konnten, ob für das Rennen alles funktioniert», beschreibt Hobelsberger seinen Sonntag. «Das hat super geklappt, das Team hat einen Weltklasse-Job gemacht. Ich bin absolut stolz auf die ganze Truppe, nach der ganzen Arbeit hat jede einzelne Kleinigkeit perfekt funktioniert und wir waren "ready to race".»

In der ersten Runde des ersten Rennens geriet Hobelsberger mit einem Konkurrenten aneinander und musste kurzzeitig die Strecke verlassen. Das warf ihn auf den 19. und damit vorletzten Platz zurück. «Diesmal wollte ich leider zu viel», meint er, «da mir der Anschluss zur Spitzengruppe extrem wichtig war, denn meine Pace im Warm-up war genau so schnell wie meine Bestzeit des Wochenendes. Ich habe versucht, so schnell wie möglich voranzukommen. Ich kämpfte mich bis auf den zehnten Platz durch und fuhr in der letzten Runde die schnellste Runde meines Rennens. Es ist schade, denn meine Rundenzeiten in den letzten vier Runden waren die gleichen wie die der Führenden.»

Nach dem Reverse Grid musste Hobelsberger in Rennen 2 von Startplatz 11 los, fuhr erneut seine Quali-Zeiten und musste einige Duelle mit Bastian Mackels und Hannes Soomer bestehen. Beide liegen in der Meisterschaft vor dem GERT56-Piloten. Doch ein Happy End gab es nicht. «Drei Runden vor Schluss, als ich auf Platz 6 vorgefahren war, fuhr mir jemand komplett ins Bike und ich musste erneut von der Strecke. Abgeschlossen habe ich das Rennen auf Platz 9. Es ist schade, denn ich habe das Wochenende wirklich gewendet im zweiten Rennen, habe sofort attackiert und keinen einzigen Fehler gemacht, aber mir kamen ständig ein paar dumme Dinge in die Quere, die nicht in meiner Macht standen. Ich habe dennoch viele wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt, da auch die anderen ein paar Fehler gemacht haben. Ich bin jede einzelne Runde gefahren als ginge es um die Meisterschaft, habe mein Bestes gegeben, aber das war alles, was dieses Mal ging.»

«Ich freue mich extrem für meinen Teamkollegen Toni Finsterbusch», so Hobelsberger abschließend, «der es nach seinem extrem schweren Unfall in Schleiz 2022 genau ein Jahr später auf das Podium geschafft hatte. Absolut verdient nach einem Unfall, nach dem 99% den Helm an den Haken gehängt hätten. Gratuliere Toni. Und auch vielen Dank an alle Fans, es war einfach unglaublich, so viele Leute mit einem 521-T-Shirt und einer großen PAX-Flagge zu sehen. Ihr seid der Wahnsinn.»

Punktetabelle IDM Superbike nach 8 von 14 Rennen

1. 181 Punkte Florian Alt
2. 111 Punkte Ilya Mikhalchik
3. 106 Punkte Hannes Soomer
4.   93 Punkte Bastien Mackels
5.   92 Punkte Patrick Hobelsberger
6.   80 Punkte Toni Finsterbusch
7.   64 Punkte Philipp Steinmayr
8    58 Punkte Bálint Kovács
9.   56 Punkte Leandro Mercado
10. 52 Punkte Max Schmidt
11. 47 Punkte Jan-Ole Jähnig
12. 42 Punkte Daniel Kartheininger
13. 41 Punkte Kamil Krzemien
14. 34 Punkte Vladimir Leonov
15. 17 Punkte Paul Fröde

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