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Max Schmidt im IDM-Infight mit Gerloff und Baz

Von Esther Babel
Max Schmidt kann Regen

Max Schmidt kann Regen

Auf dem Red Bull Ring erlebte Max Schmidt das turbulenteste Rennwochenende seiner jungen Superbike-Karriere. Im Training als Regengott gefeiert, endeten die Rennen der IDM Superbike ohne Spitzenresultat.

Wasser marsch. An beiden Trainingstagen auf der Premium-Rennstrecke in der Steiermark gab es bei Dauerregen konstant nasse Bedingungen. Was für viele Piloten der Superbike-IDM ungeliebte Bedingungen darstellt, ist für einen Wuppertaler kein Grund vom Gas zu gehen. Max Schmidt vom Team BVV-alpha-Van Zon-BMW hatte bereits in der Vergangenheit etliche Male sein herausragendes Gefühl bei nasser Piste bewiesen und auch in der Gischt Österreichs hatte Mad Max nichts davon verloren.

In der Steiermark bewies Schmidt im zweiten Quali-Training extra Biss und Kontrolle über seine BMW M 1000 RR. Trotz stellenweise noch intensiverem Regen verbesserte sich die #25 und beendete die Session zwischen den beiden WM-Profis Garrett Gerloff und Loris Baz auf Position 2. Schulterklopfen für das überragende Trainingsergebnis und den Startplatz in Reihe 1 gab es auch aus Ferne. Teamchef Werner Daemen, der mit seiner Endurance-Abteilung in Japan beim Acht-Stunden-Rennen um die Langstrecken-Weltmeisterschaft agierte, gratulierte der ganzen IDM-Mannschaft zu einer starken Leistung.

Wie bitter der Rennsport sein kann, zeigt sich einmal mehr am Renntag. Nach einem ebenfalls nassen Warm-up endeten die Niederschläge am Red Bull Ring eine Stunde vor dem ersten Rennen der Superbikes. Doch noch waren die Bedingungen eindeutig für ein “Wet Race“. Als die Ampel den Start freigab, fuhr der Regenmeister da weiter, wo er im Training aufgehört hatte. Auf den ersten Metern auf Platz 5 zurückgereicht, lag die BMW mit der #25 schon nach einer halben Runde wieder auf Platz 2.

Doch nach drei Rennrunden drehte sich das Wochenende. Nach einem Rennabbruch durch einen Sturz von Björn Stuppi, ging es nach kurzer Unterbrechung in einen verkürzten Lauf. Wieder verlor Schmidt am Start Meter, wieder holte er sich die Positionen schnell zurück. Im Match um Rang 3 gegen seinen Teamkollegen Philipp Steinmayr unterlief dem 20-Jährigen dann der erste Fehler des Events. Der Racer aus dem Westen pflügte nach verpatztem Bremsmanöver durch den Kies und kam außerhalb der Punkteplätze zurück auf den Asphalt. Das Tempo des Studenten war so hoch, dass er nur zwei Runden später wieder in Reichweite der Top 10 war. Dann aber zu viel wollte und die BWM eingangs der drittletzten Runde zu Boden warf. Game over.

Völlig andere Bedingungen dann in Rennen 2 am frühen Nachmittag. Die 4,3 km lange Berg- und Talbahn in Spielberg war komplett abgetrocknet und auch der schöne Startplatz war dahin. Nach dem Ausfall am Vormittag fand sich die #25 nur auf der zehnten Position wieder. Eingeklemmt in den ersten Sektionen, fand sich der im Regen so Souveräne dann nur an der 12. Stelle wieder. Wie die meisten Fahrer kämpfte auch Schmidt in den 13 Runden mit einer Lotterie-Abstimmung seines Renngerätes.

In seinen ersten Runden mit der BMW auf trockener Strecke schnappte er sich zum Schluss noch einen Gegner, über Platz 11 kam der Rainman aber auch wegen nachlassenden Bremsdrucks nicht hinaus. Zwar strich die #25 die Punkte für Platz Acht ein, die WM-Gasstarter fuhren außerhalb der Wertung, doch als IDM-Elfter verließ der Wuppertaler das Fahrerlager in der Steiermark mit zerknirschter Miene.

«Die Trainingsresultate waren eine schöne Bestätigung, dass ich auf nasser Straße gut mit dem Bike zurechtkomme, aber am Ende zählen nur die Rennen», so Schmidts Ansicht. «Es tut mir sehr leid, auch fürs Team, denn die haben mir auch hier ein geniales Motorrad hingestellt und mich fantastisch betreut. In Rennen 1 hat mich der Rennabbruch sicher etwas irritiert, aber auch das muss ich lernen, damit cool umzugehen. Mit dem Ausritt in den Kies, klar mein Fehler, war der Rhythmus dahin und ich ärgere mich vor allem, dass ich zum ersten Mal in dieser Saison nicht ins Ziel gekommen bin.»

«Rennen 2 war ein Poker, was die Abstimmung angeht, aber das ging allen so», ist ihm klar. «Mein Tempo war nicht schlecht, aber ich habe mich bereits in den ersten zwei Runden durch kleine Fehler selbst um ein besseres Ergebnis gebracht. Ein Ausfall und ein elfter Platz nach dem Trainingsjubel, das ist bitter. That‘s Racing - wurde wohl für solche Tage erfunden.»

Punktetabelle IDM Superbike nach 10 von 14 Rennen

1. 181 Punkte Florian Alt (D/Honda)
2. 127 Punkte Hannes Soomer (EST/Honda)
3. 120 Punkte Toni Finsterbusch (D/BMW)
4. 117 Punkte Patrick Hobelsberger (D/BMW)
5. 114 Punkte Philipp Steinmayr (A/BMW)
6. 111 Punkte Ilya Mikhalchik (UKR/BMW)
7. 93 Punkte Bastien Mackels (B/Yamaha)
8. 80 Punkte Bálint Kovács (HUN/BMW)
9. 67 Punkte Kamil Krzemien (PL/BMW)
10. 61 Punkte Jan-Ole Jähnig (D/BMW)
11. 60 Punkte Max Schmidt (D/BMW)
12. 56 Punkte Leandro Mercado (ARG/Kawasaki)
13. 54 Punkte Daniel Kartheininger (D/Yamaha)
14. 49 Punkte Vladimir Leonov (D/Yamaha)
15. 27 Punkte Colin Velthuizen (NL/BMW)

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