MotoGP: So lief der erste Wintertest

Mikhalchik hat keine Zeit für WorldSBK-Vergleich

Von Esther Babel
Ilya Mikhalchik in Most

Ilya Mikhalchik in Most

Am kommenden Wochenende müssen Motorradsport-Fans parallel schauen. Denn im Autodrom von Most ist die Superbike-WM am Start, im japanischen Suzuka geht es in die nächste EWC-Runde.

Beim IDM-Wochenende in Most Ende Juni 2024 hatte sich der dreifache Superbike-Meister Ilya Mikhalchik vom Team Champion-alpha-Van Zon-BMW mit einer Zeit von 1.32,068 min die Pole-Position geschnappt. Das Autodrom von Most ist die einzige Strecke im IDM-Kalender, die einen Vergleich der Zeiten von IDM und Superbike-Weltmeisterschaft überhaupt zulässt. Denn nur in Most fahren beide Serie die identische Strecken-Variante.

Auch in Assen tragen IDM und Superbike-WM ein Fernduell aus. Aber Vergleiche sind da ausgeschlossen, denn nur die Serien des WM-Promoters Dorna, also MotoGP und WorldSBK, fahren die flotte Strecken-Variante. Alle anderen müssen auf der Gegengerade noch eine Schikane durchfahren.

Auch in Most ist das Fernduell IDM und WorldSBK mit Vorsicht zu genießen. Denn die Streckenverhältnisse sind, wenn, dann nur ähnlich. Aber ein Blick darf man dennoch wagen. Im Vorjahr war WM-Pilot Toprak Razgatlioglu, damals noch auf einer Yamaha, der schnellste Mann in der Superpole mit einer Zeit von 1.30,801 min. Bei Mikhalchik hätte seine IDM-Zeit auf seiner BMW für Starplatz 14 gereicht, womit er dann auch Ducati-Pilot Alvaro Bautista verdrängt hätte.

Nur allzu gerne würde Ilya Mikhalchik den direkten Schlagabtausch mit der WM-Elite austragen. Doch seit Jahren sieht er seine Chancen nüchtern. «Es fehlen die Finanzen und die Ukraine ist bei der WM nicht unbedingt eine gefragte Nation. Aber meine Chance wird eines Tages kommen.» Persönlich hält Mikhalchik nicht viel von Zeitenvergleichen. «Ich vergleiche nicht», stellte er nach seiner Most-Pole-Position klar. «Es sind zwei verschiedene Serien und unterschiedliche Motorräder. Doch im Ganzen betrachtet sind die Rundenzeiten schon gut, auch wenn man bedenkt, dass wir hier mit Motorrädern nach Stocksport-Reglement fahren.»

«Doch wir sind alle schneller geworden», meinte er auf den Blick auf seine IDM-Konkurrenz. «Das zeigt, wie hoch das Level der Meisterschaft und wie gut mein Motorrad ist. Und dabei muss man nicht so viel am Motorrad machen, um schnell zu sein. Mein Motorrad kann man ganz normal im Laden kaufen, dann ändert man ein paar Kleinigkeiten und schon geht’s los.»

«Wir haben im Vergleich zum Vorjahr am Motorrad nicht viel verändert», fügt er noch an, auch auf sein neues Federbein angesprochen. «Doch alle haben sich verbessert und daher arbeiten wir auch an Kleinigkeiten. Ein anderes Federbein hilft nicht, einfach schneller zu fahren. Aber mir hilft es, dass ich mich auf dem Motorrad besser fühle und wenn man sich besser fühlt, kann man sein Talent und den Speed besser umsetzen.»

Am kommenden Wochenende wird Mikhalchik kaum Zeit für die Superbike-WM in Most haben, denn er ist für Hersteller BMW im japanischen Suzuka beim Acht-Stunden-Rennen im Rahmen der Langstrecken-WM unterwegs.

Wer trotzdem vergleichen will: Ergebnis IDM Superpole/Most

1. Ilya Mikhalchik (UKR), BMW 1.32,086 min
2. Florian Alt (D), Honda 1.32,369 min
3. Patrick Hobelsberger (D), BMW 1.32,516 min
4. Hannes Soomer (EST), BMW 1.32,710 min
5. Toni Finsterbusch (D), BMW 1.32,785 min
6. Jan-Ole Jähnig (D), BMW 1.32,935 min
7. Kevin Orgis (D), BMW 1.33,287 min
8. Thomas Gradinger (A), Yamaha 1.33,571 min
9. Lorenzo Zanetti (I), Ducati 1.33,587 min
10. Leandro Mercado (ARG), Kawasaki 1.33,590 min
11. Maximilian Kofler (A), Yamaha 1.33,694 min
12. Bálint Kovács (HU), BMW 1.33,794 min
13. Federico Caricasulo (I), Kawasaki 1.33,934 min
14. Max Schmidt (D), BMW 1.33,940 min
15. Philipp Steinmayr (A), BMW 1.34,099 min

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