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IDM Assen: Alt mit Highsider, Mikhalchik mit Sieg

Von Esther Babel
Mit acht Punkten Vorsprung war Ilya Mikhalchik ins erste Rennen gegangen, mit einem weiteren Sieg und 33 Punkten Vorsprung kam er im Ziel an. Platz 2 ging an Hannes Soomer, Rang 3 für Patrick Hobelsberger.

Das Duell um die Pole-Position war am Samstag hauchdünn vom Titelverteidiger Florian Alt vom Team HRP entschieden worden. Damit hatte er dem Geburtstagskind Ilya Mikhalchik, der nach seinem Doppelsieg in Schleiz die IDM Superbike als Führender nach Assen gekommen war, die Bestzeit um Milli-Sekunden wegegeschnappt. «Unsere Chancen an BMW vorbeizukommen, sind genauso ungünstig wie auf dem Schleizer Dreieck», erklärte Alt auf IDM.de. «Wir haben mit dem Fahrwerk einen großen Schritt gemacht, aber der Reifen-Grip auf der Flanke fehlt. Das tut in den langgezogenen Kurven sehr weh. Aber ich weiß wiederum auch, dass Ilya nicht so gut mit Druck umgehen kann. Das hat er in der Vergangenheit gezeigt. Also werde ich versuchen, ihn unter Druck zu setzen. Jetzt hat das BMW-Team allerdings frische Motoren, damit ist unser Vorteil auf der Geraden nicht mehr so spürbar.»

Mikhalchik nahm die Schlappe wie immer stoisch. Denn der Ukrainer hatte im Vorjahr mit einem Doppelsieg sein gutes Verhältnis zu Strecke in den Niederlanden gekonnt unter Beweis gestellt. Dritter im Bunde der ersten Startreihe war der Este Hannes Soomer.

Nach dem Start ins erste Rennen ballerte Mikhalchik als Führender ums erste Eck. Soomer hatte zu tun, das Vorderrad seiner BMW unter Kontrolle zu halten, ging aber mit einem beherzten Manöver wieder auf Rang 3. Doch Runde 1 bot einen Schockmoment nach dem anderen. Erst sah man Jan-Ole Jähnig auf der Nase liegen und auch die Honda von Alt lag im Dreck. Sowohl der Crash in Turn 8 und als auch in Turn 13 wurden von den Kommissaren gecheckt. Miteinander zu tun hatten die beiden Stürze nicht. Alt hatte sich eine blutige Hand geholt, saß aber nach dem ersten Schreck frustriert hinter der Leitplanke. Auch Jähnig kam unverletzte davon. «Ein Highsider», klärte Alt im Nachgang auf.

Mikhalchik hatte damit nach drei Runden schon vier Sekunden Vorsprung. Dahinter rauften die Verfolger umso heftiger um die Podestplätze. Soomer hielt sich gekonnt die Meute vom Hals und Patrick Hobelsberger konnte den Kontakt zum Esten nicht halten. Hobelsberger geriet dazu noch unter die Aufsicht der Rennleitung, Abkürzen das Thema. Wenige Minuten später kam die beruhigende Meldung, dass er nichts zu befürchten hatte.

Während Mikhalchik und Soomer ihr eigenes Ding machten, rappelte es in der letzten Schikane während Runde 8. Thomas Gradinger rauschte in den vor ihm fahrenden Luca Grünwald und räumte den Bayer gepflegt ab. Nicht vorbei kam auch Bálint Kovács, der hinter den beiden angerauscht kam und weder genug abbremsen, noch einlenken konnte und ebenfalls im Dreck landete. Doch der Ungar sprang flott auf seine BWM und weiter ging’s im Rennmodus.

Toni Finsterbusch, der nach seinem Schleiz-Crash noch mit einem offenen Knie unterwegs war, ließ sich dadurch nicht stören und machte bei seinem Teamkollege Hobelsberger ordentlich Druck. Immerhin ging es um den letzten Podestplatz. Drei Sekunden dahinter war das Duo Milan Merckelbagh und Leandro Mercado mit seiner Weber-Kawasaki bei der Arbeit. In den letzten Runden gesellte sich noch Lorenzo Zanetti hinzu und die Frage war, wer am Ende am besten seine Reifen über die Distanz bringen konnte.

Im Mittelfeld war dann eher Einzelzeitfahren angesagt. Colin Velthuizen hatte perfekte Trainingstage absolviert, rollte dann aber vier Runden vor Schluss an die Box. An der Spitze fuhr Mikhalchik mit hohen 1.38er-Zeiten entspannt seinem nächsten Sieg entgegen. Auch Hannes Soomer und Patrick Hobelsberger hatten ihre Podestplätze im Sack. Auf den letzten Metern wurde noch der Sturz von Kevin Orgis vermeldet.

IDM Superbike Ergebnis Rennen 1

1. Ilya Mikhalchik (UKR), BMW
2. Hannes Soomer (EST), BMW + 7,508 sec
3. Patrick Hobelsberger (D), BMW + 2,238
4. Toni Finsterbusch (D), BMW + 3,083
5. Leandro Mercado (ARG), Kawasaki + 4,836
6. Lorenzo Zanetti (I), Ducati + 0,110
7. Milan Merckelbagh (NL), BMW + 0,559
8. Philipp Steinmayr (A), BMW + 5,395
9. Maximilian Kofler (A), Yamaha + 1,429
10. Jan Mohr (A), BMW + 0,838
11. Martin Vugrinec (CRO), Kawasaki + 0,505
12. Max Enderlein (D), Yamaha + 4,269
13. Rob Hartog (NL), Yamaha + 2,482
14. Sandro Wagner (D), BMW + 10,059
15. Marc Moser (D), Ducati + 0,354
16. Kevin Orgis (D), BMW
17. Leon Franz (D), BMW
18. Julius Ilmberger (D), BMW
19. Björn Stuppi (D), BMW
20. Bálint Kovács (HU), BMW

DNF

Florian Alt (D), Honda
Jan-Ole Jähnig (D), BMW
Colin Velthuizen (NL), BMW
Thomas Gradinger (A), Yamaha
Luca Grünwald (D), BMW
DNS Oliver König (CZ), Ducati

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