Mikhalchik: «Den Speed hatte ich schon in Rennen 1»
Ilya Mikhalchik kam zufrieden und auch wieder ausgeschlafen zum IDM-Finale. Nur wenige Tage zuvor war er beim Finale der Langstrecken-WM an seine Grenzen gegangen. Nach dem nächtlichen Crash seines Teamkollegen Hannes Soomer musste Mikhalchik die zweite Hälfte des 24-Stunden-Rennens gemeinsam mit Markus Reiterberger stemmen. Mit Erfolg, denn am Ende sicherte sich das Team den 3. Gesamtrang in der WM. Als Sahnehäubchen kam beim IDM-Finale die Pole-Position obendrauf. Denn auch beim letzten Rennen des Jahres peilte der BMW-Pilot maximalen Erfolg an.
«Ich fahre jetzt nur noch zum Spaß und für mich selbst», offenbarte der Ukrainer nach seiner Bestzeit. «Aber ehrlich gesagt, war ich mit meiner schnellsten Runde nicht so happy, denn im dritten Freien Training am Morgen war ich noch ein wenig schneller. Doch in Sachen Renn-Pace bin ich zuversichtlich.» Die Frage nach der auch nicht gerade langsamen Konkurrenz, umschiffte Mikhalchik mal wieder elegant und mit viel Selbstvertrauen. «Ich denke nicht über andere Fahrer nach», stellt er klar, «ich konzentriere mich ganz auch mich selbst.»
Der erste Lauf war nicht ganz nach dem Geschmack des Ukrainers, auch wenn er sich nach der Zieldurchfahrt auf Rang 3 professionell gab. «Das war ein spaßiges Rennen», erklärte er. «Es waren auch mal ganz andere Leute dabei, ich habe neben mir Motorräder gesehen, die kannte ich noch gar nicht.» Den Start hatte er zwar noch gewonnen, doch dann entwickelte sich das Rennen zu einem harten Stück Arbeit. Zahlreiche Duelle mit dem scheidenden Meister Florian Alt sorgten zumindest auf den gut gefüllten Zuschauerrängen für Party-Stimmung. In Lauf 2 ließ Mikhalchik keine Zweifel mehr aufkommen, warum er die Meisterschaft gewonnen hatte. Als Erster bog er nach dem Start in die erste Kurve ein. Während sich hinter ihm die Kollegen um die besten Plätze stritten, konnte er sich aus allem raushalten und seinem neunten Saison-Sieg entgegenfahren.
«Nach dem ersten Rennen war meine Strategie im zweiten jetzt besser», stellte er fest. «Es lief alles gut und ich war in der Lage, das Rennen von vorne zu kontrollieren. Wir hatten noch eine Kleinigkeit am Motorrad geändert, so dass es in Sachen Beschleunigung besser lief. Den Speed hatte ich schon im ersten Rennen, doch da kam ich nicht weg. Ich wollte mit einem Vorsprung gewinnen, und das habe ich geschafft.»