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Jörg Teuchert: «Mein Rücktritt war richtig»

Kolumne von Jörg Teuchert
Teuchert beim Einzelcoaching

Teuchert beim Einzelcoaching

Rennen fahre ich immer noch. Aber nicht mehr in der IDM Superbike, sondern mit dem Fahrrad. Auf die Rennstrecke geht es nur noch zum Spass.

Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben als Chef in meiner Firma gemeinsam mit meiner Frau Ulli. Im April war ich bei einem Mountain Bike Enduro Race. 350 Anmeldungen in zwei Tagen. Ich hatte da Gegner wie zum Beispiel Marcus Klausmann, den erfolgreichsten deutschen Mountain Bike Downhiller.

Die Veranstaltung war top organisiert. Super Strecken. Auf einer Gesamtrunde mit 38 Kilometer gab es sechs Sonderprüfungen zu absolvieren, die auf Zeit gefahren wurden. Diese waren dann für das Ergebnis relevant. Eigentlich wie beim Motorrad Enduro. 800 Höhenmeter sind natürlich mit so einem Mountain Bike eine echte Herausforderung. Da ich aber am Samstag im Geschäft tierisch viel zu tun hatte, musste die Vorbereitung am Samstag etwas kürzer treten. Ausserdem hatte meine Tochter Sina einen Auftritt in der Stadthalle mit ihrer Tanzgruppe. Schön war’s.

Und wenn ich da am Samstagabend nicht dabei gewesen wäre, hätte es wohl Ärger gegeben. Also bin ich Samstagnachts nach Treuchtlingen gefahren und habe mir von einem Kumpel bei einer Flasche Bier die Strecken erklären lassen. Ich habe dann entschieden, die ersten drei Sonderprüfungen am Sonntag früh um 7 Uhr noch eben abzufahren. Somit wusste ich wenigstens ungefähr, wo es lang geht.

Diese waren auch fahrtechnisch sehr anspruchsvoll, steil, steinig und ein feuchter Waldboden sorgte auch dafür, dass es teilweise sehr rutschig war. Ich bin blöderweise in der ersten Prüfung gestürzt, dabei ging die Kette runter und ich musste ins Ziel rollen. Da der Schluss sehr flach und schnell war, habe ich da leider viel Zeit verloren. Stage 2 und 3 liefen für mich perfekt. Fehlerfrei durchgekommen, die Ergebnisliste zeigt das auch. Da war ich bei den schnellsten Jungs dabei. Und die hatten den ganzen Samstag dort trainiert.

Stage 4 war viel Treterei und bei einer verzwickten Kurve musste ich noch mal absetzen, daher auch etwa 5 - 10 Sekunden Zeitverlust. Da wäre ich auch bei den Schnellsten dabei. Auch die Stage 5 war eher flach und treten war angesagt. Puls 200. Glaub ich. Die letzte Stage war noch mal ein echtes Highlight. Super präpariert. Es gab ein paar Steilkurven. Bombig. Hab leider einen Bremspunkt zu spät gesetzt, da ich diese Stage nicht kannte, naja, hat wahrscheinlich so um die zehn Sekunden gekostet. Egal. Mehr Trainingszeit vorher, keine Stürze, macht ca. 35 - 40 Sekunden schneller. Für einen Rentner nicht so schlecht.

Sonntagabend ging es dann direkt weiter zum Sachsenring. Dort war ich Montag und Dienstag für einen Schweizer Hobbyracer als Instruktor tätig. Einzelcoaching. War sehr gut. Ach ja, BMW hat mir für die Saison 2013 eine S 1000RR zur Verfügung gestellt. ABM hat mir freundlicherweise auch noch Fußrasteranlage und einen Satz Brems- und Kupplungshebel mit meinem Jörgi Logo zur Verfügung gestellt. Die Hebel sind von mir designed und verfeinert worden und daher mit meinem Logo so käuflich zu erwerben.

Meine Tochter Jenny bekam natürlich ihre PW 50 zum Geburtstag. Roll out war dann direkt einen Tag später. War aber saukalt und die Reifen bekamen wir einfach nicht auf Temperatur:

Der Saisonauftakt der IDM war für mich emotionell kein Problem. Ich hatte an dem Wochenende eine Ausstellung mit Elektro-Fahrrädern bei einem Ausflugslokal. Damian Cudlin hatte ich am Sonntagabend per SMS zum Doppelsieg gratuliert. Er hat auch spontan drauf geantwortet. Sarah Heide hatte ich ja telefonisch beraten. Meinen ehemaligen Teamchef Michael Galinski hatte ich montags an der Leitung. Also alles gut.

Ganz ehrlich! Ich fühle mich wohl. Ich bin jedenfalls bestärkt, dass meine Entscheidung zum Rücktritt richtig war und ich geniesse die Zeit.

Grüßle vom Rentner

Einen Einblick, was mit dem Rad so geht gibt es hier: Rad-Kostprobe

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