Jens Holzhauer: «Das Thema Ranseder ist erledigt»
Am liebsten würde Jens Holzhauer, in der IDM Superbike Chef des Honda-Teams Holzhauer Racing Promotion, zu der vorzeitigen Trennung von seinem Piloten Michael Ranseder gar nichts sagen. «Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt», erklärt er aus seiner Sicht.
Ranseder hatte nach der Saison 2012 beim Honda-Team einen Zweijahres-Vertrag unterzeichnet. Die letztjährige Saison hatte der Österreicher hinter BMW-Pilot Markus Reiterberger als Zweiter abgeschlossen. Schon im Vorjahr war Ranseder mehr als einmal über das Vorderrad gestürzt. Besser wurde das in dieser Saison nicht. Nach dem Sturz im niederländischen Assen wurde es Holzhauer zuviel.
«Wir hatten ein normales Arbeitsverhältnis», schildert der Teamchef. «Und das kann man lösen. Das hätte er auch tun können, wenn er mit unserer Arbeit nicht zufrieden gewesen wäre. Wir haben im Team wirklich alles versucht, aber das Problem war einfach nicht lösbar.»
Auch die finanzielle Belastung durch die vielen Stürze erwähnt Holzhauer. Ausserdem sieht er durch die schlechten Ergebnisse, Ranseder ist inzwischen auf den Elften Platz der IDM Superbike abgerutscht, seine Reputation in Frage gestellt. «Auch mein guter Name schwindet, wenn das Motorrad dauernd im Kies landet», befürchtet Holzhauer.
Die Stürze verliefen laut Holzhauer immer nach demselben Schema: «Zu schnell in die Ecken und zuviel Bremsdruck. Eine Fahrstiländerung nahm Ranseder leider nicht an.»
Auch gegenüber Hersteller Honda, HRP ist das offizielle Honda-Team, gerät der Teamchef in Erklärungsnot. Sein zweiter Pilot, Danny de Boer aus den Niederlanden, ist neu in der IDM Superbike und liegt vor dem Finale auf Platz 7. «Er entwickelt sich», glaubt Holzhauer. «Wir haben hier ein Motorrad, das podiumsfähig ist. Aber von Danny kann man das noch nicht erwarten. Und Ranseder ist für mich Geschichte.»
Statt Ranseder hatte Holzhauer für das IDM-Wochenende auf dem Lausitzring den 21-jährigen Tschechen Jan Halbich aufgeboten. Doch auch er stürzte gleich zu Beginn des ersten Qualifyings und brach sich dabei das Steissbein.
Michael Ranseder möchte sich derzeit zu der Trennung nicht weiter äussern. «Ich hätte meinen Vertrag wie ausgemacht erfüllt», lautet sein offizielles Statement.