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Markus Reiterberger: Wie er seine Zeiten verbesserte

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger (Van Zon Remeha BMW) will in der IDM Superbike 2015 um den Titel kämpfen. Der Bayer erzählt, wo er sich letztes Jahr am meisten gesteigert hat. Das Exklusiv-Interview Teil 1.

Letzte Saison musste sich Markus Reiterberger nach seinem Titelgewinn im Jahr 2013 nur den Ducati-Piloten Javier Fores und Max Neukirchner beugen. Der 20-jährige Bayer verriet SPEEDWEEK.com, wo seine BMW S1000RR Vor- und Nachteile hatte.

2014 waren nur Fores und Neukirchner besser als du. War das eine Fahrer- oder eine Motorrad-Geschichte – oder beides?

Beides. Ducati hatte sehr gute Fahrer, Max Neukirchner hat schon WM-Läufe gewonnen und Javier Fores ist auch ein brutales Kaliber. Das Team hat auch super gearbeitet, sie hatten ein super Motorrad, das standardmäßig schon sehr gut ist. Dazu hatten sie Werksunterstützung und gute Elektronik, das hat alles so zusammengespielt, dass sie im Rennen pro Runde 1/10 sec oder so schneller waren als wir.

Gab es Bereiche, in denen die Ducati der BMW überlegen war?

Nein, die gab es nicht. Die Unterschiede waren minimal, auf eine Runde gesehen waren wir ziemlich gleich. Auch im Qualifying war ich immer vorne dabei. Aber über die Distanz ging es um ein paar Zehntelsekunden nicht auf.

Ich habe sogar Stärken an der BMW gegenüber der Ducati gesehen. Wir konnten viel später bremsen, dann war ich an ihnen dran. In den Kurven waren wir gleich schnell, am Kurvenausgang hatte die Ducati mit dem V2-Motor ein bisschen mehr mechanischen Grip. Über die Distanz können sie reifenschonender fahren, durch ihre Elektronik war das der Schlüssel zum Erfolg.

Dein Motorrad 2014 war nicht groß anders als das im Jahr davor?

Wir haben das gleiche Motorrad verwendet, nur neu aufgebaut, das 2014er-Modell. Wir haben aber sehr viel am Fahrwerk verbessert und einiges gefunden. Mit der Motorbremse hat uns BMW einen schönen Schritt nach vorne gebracht, auch die Gewichtsverteilung war besser. Deswegen waren wir auf jeder Rennstrecke 1 bis 2 sec schneller.

Wie viel von diesem Zeitgewinn geht aufs Motorrad und wie viel wurdest du schneller?

Ich glaube, dass ich nicht recht viel schneller geworden bin. Ich schätze mal eine Sekunde beim Moped, eine halbe Sekunde fahrerisch und vielleicht noch eine halbe Sekunde durch den Ruck, den ich durch das hohe Niveau in der IDM bekommen habe. Wenn du Erster bist, bist du immer schnell genug. Wenn du aber jemanden hast, der immer vor dir ist, dann versuchst du auch selbst immer schneller zu werden.

Viele Experten sind der Meinung, dass du mehr zur Zeitverbesserung beigetragen hast als dein Motorrad.

Das kann schon auch sein, vielleicht mache ich etwas anders als die anderen BMW-Fahrer in der IDM, ich war ja immer bei den Ducati dabei. Aber das was ich auf der Bremse gefunden habe, kam durch das neue Fahrwerk. Wahrscheinlich war es die Kombination aus allem.

Du hast dich fahrerisch auf der Bremse am meisten verbessert?

Genau. Wir haben letztes Jahr auch viel mehr mit dem Motorrad arbeiten können, weil es meine zweite Saison war. Das erste Jahr war ein Lehrjahr in der IDM, das halt super ausging. Wir wurden ab dem Frühjahr 2014 aber immer besser.

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