Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Mackels (BMW): «Ich hatte Tränen in den Augen»

Von Esther Babel
Batien Mackels (re.) bekommt Unterstützung auf der ganzen Linie

Batien Mackels (re.) bekommt Unterstützung auf der ganzen Linie

Der IDM Superbike-Pilot vom Team Van Zon-Remeha-BMW erlebt nach seinem Unfall körperlich und mental harte Zeiten. Inzwischen geht es wieder aufwärts.

Sechs bis neun Monate muss Bastien Mackels das Metall, mit dem sein Bruch des linken Ellbogens, den er sich im April im belgischen Zolder zugezogen hat, im Körper behalten. Am Motorrad fahren werden ihn diese Platten und Stifte nicht hindern, vorausgesetzt, die Beweglichkeit des Gelenks kann durch reichlich Physiotherapie wieder hergestellt werden. Das gleiche gilt für den Bruch am Handgelenk. Da werden die Drähte allerdings schon in nächster Zeit entfernt.

Die Verletzung hat den belgischen IDM Superbike-Piloten vom Team Van Zon-Remeha-BMW bis dato schon drei Renneinsätze gekostet. Erst fiel der Langstrecken-WM-Lauf in Le Mans flach, anschliessend der IDM Auftakt auf dem Lausitzring und zuletzt sein Heimrennen in Zolder.

Beim IDM-Lauf in Zolder zeigte sich Mackels tapfer im Fahrerlager und beglückwünschte seinen Teamkollegen Markus Reiterberger zum Doppelsieg. Nur allzu gerne hätte er selber um den Sieg gekämpft.

«Ich hatte es geschafft», berichtet der Patient, «meinen Speed aus den letzten Rennen der Saison 2014 über den Winter zu retten und gleich zu Beginn 2015 wieder daran anzuschliessen. Auch körperlich war ich total fit und war bei den Testfahrten in Spanien so nah dran an den Zeiten von Markus wie noch nie zuvor.»

All das konnte Mackels bis dato nicht bei einem Rennen unter Beweis stellen. Schon der Verzicht auf den Langstrecken-WM-Lauf in Le Mans traf den BMW-Piloten mit einem Vertrag im Team Penz13 tief. «In Belgien ist die Langstrecke sehr bekannt», erklärt Mackels, der in den Anfängen seiner Laufbahn selber in der Langstrecke unterwegs war. «Als ich nicht in Le Mans dabei sein konnte, ist ein Traum zerplatzt. Als ich mir den Start im TV angesehen habe, hatte ich Tränen in den Augen.»

Das mentale Tief hat Mackels inzwischen überwunden. «Anfangs war es hart», gibt er zu. «Die Schmerzen im Arm haben mich auch nachts wach gehalten und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Jetzt geht’s aber wieder weiter.»

Wann genau das Metall aus dem Gelenk entfernt wird und ob Mackels am kommenden Wochenende beim IDM-Lauf am Lausitzring teilnehmen kann, ist noch nicht geklärt. Die ersten Meter auf einem Motorrad hat er aber schon wieder gedreht und auch tägliche Physiotherapie ist angesagt.

Auf jeden Fall dabei sein will Mackels im Juli beim Langstrecken-WM-Lauf im japanischen Suzuka. «Einmal im Leben will ich auf dieser Strecke fahren», bestätigt er. «Das muss einfach klappen.»

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