Yamaha MGM: Ein Team und fünf Fahrer
Michael Galinski hatte in dieser Saison als Chef des IDM Superbike-Teams Yamaha MGM viel zu tun. Mehr als gedacht. Denn nach den verletzungsbedingten Ausfällen seiner Stammfahrer Max Neukirchner (Oberschenkelhalsbruch) und Damian Cudlin (Schulterverletzung) kamen erst Kev Coghlan und Cameron Beaubier und dann noch Josh Brookes als Ersatzfahrer.
«Max und Damian sind beide absolut pflegeleicht», versichert Galinski. «Beide haben eine familiäre Atmosphäre nötig. Die Auswahl der Ersatz-Piloten war eine gemeinsame Entscheidung vom Team und von Yamaha. Ich persönlich finde es positiv, dass alle Racing Departments zusammengearbeitet haben.»
Kev Coghlan kam aus dem Superstock-1000-Cup, Cameron Beaubier aus der US-Meisterschaft und Josh Brookes ist als Australier für Yamaha derzeit in der Britischen Superbikemeisterschaft. «Die Jungs selber habe ich wenige gekannt», erklärt Galinski. «Aber unser Yamaha Deutschland Chef Jörg Breitenfeld als das alles geregelt.»
«Cameron ist ein ganz lieber», urteilt Galinski. «Er hat sich für alles bedankt. Kev kannte ich schon ein bisschen. Brookes war auch ganz neu. Wir hatten ja die Mannschaft, um zwei Fahrer zu versorgen und jeder hatte noch seine eigene Bezugsperson dabei. Cameron brachte zum Beispiel Rennsport-Chef Keith McCarthy aus den USA mit nach Schleiz mit. Kev Coghlan hatte seinen Vater dabei und in Assen wurde Brookes von seinem BSB-Crewchief begleitet.»
«Unser Plan war es in dieser Saison, das Potential der neuen Yamaha R1M aufzuzeigen», erläutert der IDM-Teamboss. «Deswegen haben wir auch gute Leute geholt. Josh Brookes zum Beispiel hat einen Wahnsinnd-Grund-Speed.» In Hockenheim beim IDM-Finale soll auf jeden Fall wieder Max Neukirchner ran. Eine vorherige Testfahrt soll zeigen, ob der Plan aufgeht. Auch Cudlin will noch einen letzten IDM-Einsatz fahren. Doch da fällt die Entscheidung kurzfristig.
Nach dem Unfall von Kev Coghlan in Schleiz, bei dem sich der Yamaha-Pilot sechs Wirbel verletzte, trat Brookes eine Woche später in Assen alleine an. «Kev hätte ja in Assen fahren sollen», so Galinski. «Aber erstens haben wir in Schleiz viel Material verloren und auch aus Respekt vor Kev haben wir keinen Ersatzmann geholt. Das Team war von seiner schweren Verletzung noch ganz geschockt. Und ich persönlich halte auch nichts davon, schon den nächsten Fahrer zu holen, wenn der andere noch nicht ganz liegt.»