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Jed Metcher: «In der IDM ist alles möglich»

Von Esther Babel
Jed Metcher kehrt in die IDM zurück

Jed Metcher kehrt in die IDM zurück

In der IDM Superbike 2016 will Jed Metcher mit dem Team Wilbers BMW ganz vorne mitmischen. Vorab gewährt der Australier einen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft.
SPEEDWEEK.com: Schon im Jahr 2013 warst du in der Supersport-Klasse der IDM dabei. Welche Erinnerungen hast du an diese Saison in Deutschland?

Jed Metcher: Unser bestes Ergebnis fuhren wir beim Rennen in Zolder ein, wo wir es geschafft haben, die Suzuki aufs Podium zu bringen. Obwohl mein persönlich bestes Wochenende in Schleiz war. Ich war auf Podestkurs und habe das Motorrad in jedem Rennen genossen.

In den letzten Jahren warst du in vielen verschiedenen Serien und unterschiedlichen Teams unterwegs. Was war der Grund, warum du nirgends einen permanenten Startplatz gefunden hast?

Ja ich fuhr in vielen verschiedenen Meisterschaften und verschiedenen Klassen. Meine Fortschritte zwischen 2010 und 2012 waren toll und ich bin die Leiter schnell nach oben geklettert. Dann habe ich kapiert, dass die Mehrheit der Supersport-WM-Piloten und auch viele Fahrer im hinteren Feld der Superbike-WM unabhängig von den vorangegangen Resultaten unterwegs waren, sondern einfach nur deswegen, weil sie eine grosse finanzielle Unterstützung hatten. Ich selbst fand kein Team, welches in der Lage war, mich für meine Arbeit zu bezahlen. Das hiess im Umkehrschluss, dass ich oft bei Teams gefahren bin, in denen andere Fahrer es vorzogen, nicht zu fahren. Daher war der stetige Wechsel der Serie nicht meine Wahl.

Du bist in der Britischen Superbikemeisterschaft gefahren, der Australischen Meisterschaft, dem Superstock-1000 Cup und der WM. Kannst du uns etwas über die Erfahrungen in den verschiedenen Serien erzählen? Und welche hat die am meisten beeindruckt?

Die BSB hat mir definitiv die Augen geöffent. Das Niveau vom ersten bis zum 20. Platz ist in jeder Klasse der Wahnsinn. Und die Meisterschaft wird unglaublich gut vermarktet, was eine gute Show für die Zuschauer und harte Rennen für die Fahrer bedeutet.

In deiner Karriere gab es bis jetzt viele Hochs und auch Tiefs. Was sind deiner Meinung nach die Gründe für das ständige auf und ab?

Die Antwort fällt so ähnlich aus wie die weiter oben. Viele Teams, mit denen ich verhandelt habe, entschieden sich am Ende für einen andere Fahrer, weil der mehr Geld im Rücken hatte. Und jeder Fahrer, der zahlt, will dafür natürlich das beste Bike haben, was für mich hiess, dass ich immer nach der für mich besten Möglichkeit suchen musste.

Hast du die IDM in den letzten Jahren verfolgt und welchen Eindruck hast du?

Ja natürlich habe ich die IDM genau verfolgt. Denn genau da habe ich meine internationale Karriere gestartet und das Level war damals unglaublich hoch. Ich habe noch immer viele Freunde dort und das Niveau an der Spitze der IDM Superbike ist noch immer gut.

Wie verlief der Weg zurück in die IDM und wie kam der Kontakt zu deinem neuen Teamchef Benny Wilbers zustande?

Der Kontakt war über die Jahre nie abgerissen. In den Jahren 2010 und 2011 habe ich ja ganz in der Nähe der Wilbers-Werkstatt gelebt und habe dort öfters vorbeigeschaut, um mich mit Gareth Jones zu treffen. Nach einem echt schlimmen Jahr in der BSB war ich dankbar, dass mich Benny angerufen und mir ein Angebot gemacht hat. Auch der Kontakt zu Rob Vennegoor von RT Racing Support hat geholfem. Ergebnisse sind ein Hauptfaktor im Motorradrennsport, aber wie jeder weiss, braucht man ein stimmiges Gesamtpaket, um schnell zu sein. Ich glaube, das versteht Benny sehr gut.

Hast du eine Ahnung von der BMW S1000RR, die du in der IDM fahren wirst?

Ich bin schon mal ein paar Runden auf drei unterschiedlichen BMW gefahren in den letzten vier Jahren, aber noch keine als richtiges Superbike. Jetzt bin ich gespannt, das Bike zu fahren und trete sicher nicht, um mit den in Deutschland gebauten PS irgendwo hinten rum zufahren.

Dein neuer Boss hat in den letzten Jahren immer Podestplätzen von seinen Fahrern erwartet, ohne Erfolg. Was denkst du....kannst du ihm seinen Wunsch erfüllen?

Klar, mit harter Arbeit ist alles möglich. Das Wilbers Team hat eine Menge Erfahrung mit der S1000RR und ich stimme mit dem Team überein, dass wir Podestplätze erwarten, wenn alles glatt läuft.

Wann geht dein Trip nach Europa los und wo wirst du während der Saison leben?

Ende Februar werde ich in Europa ankommen und werde Anfang März loslegen, in der Werkstatt von Wilbers zu arbeiten. Danach werden wir bald mit dem Testen anfangen. Da wird es für mich und das Team ordentlich was zu tun geben.

Und was steht bis dahin noch an?

In den nächsten Wochen werde ich noch trainieren und bei der Firma Race Center arbeiten, die auf Fahrwerke und Abstimmung spezialisiert ist.

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