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Unsicherheit: Wie geht es weiter mit den Sidecars?

Von Rudi Hagen
Die IDM Seitenwagen «kippeln» wie hier Roscher/Burkard

Die IDM Seitenwagen «kippeln» wie hier Roscher/Burkard

In der IDM Sidecar-Szene macht sich Unsicherheit breit. Keiner weiß so recht, wie es weitergehen soll. Die IVM hat sich zu den Seitenwagen bisher noch nicht klar geäußert.

IDM-Promotor MotorEvents hat am Ende dieser Saison nach vier Jahren die Brocken hingeschmissen. Der Industrieveband Motorrad (IVM) hat die Fortsetzung der Serie Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft mittlerweile garantiert. Die Arbeitsgruppe Motorsport im IVM unterzeichnete am 4. Oktober zum Auftakt der Intermot Köln 2016 eine Vereinbarung zur Übertragung der Rechte und zur Durchführung der IDM mit dem Deutschen Motor Sport Bund (DMSB).

Ob aber die Seitenwagenklasse auch 2017 weiter fester Bestandteil der IDM sein wird, darüber gibt es bisher noch keine Verlautbarungen. Das aber ist ein Problem für die Protagonisten dieser traditionsreichen Klasse, die immer noch ein nicht zu unterschätzendes Stammpublikum hat.

«Die Zeit läuft uns weg», klagt Dieter Eilers von der Interessen-Gemeinschaft Gespannrennen (IGG) gegenüber SPEEDWEEK.com, «keiner weiß so recht, wie es weitergehen soll. Die Verantwortlichen müssen sich auch mal in die Lage der kleinen Fahrer, und dazu gehören die Seitenwagenleute ja nun mal, versetzen. Die brauchen doch auch Sponsoren, aber was sollen sie denen sagen, wenn sie um Unterstützung bitten, wenn noch nicht mal feststeht, in welcher Klasse und wo gefahren werden soll und wie viel Öffentlichkeitswirkung sprich Werbung hinter der Serie dann steckt?»

Die Situation bei den Seitenwagen ist insgesamt recht kompliziert. In der WM muss ab der kommenden Saison mit reduziertem Hubraum gefahren werden. Hier sind nur noch Motoren mit 600 ccm erlaubt. In der IDM wird weiter mit 1000ern gefahren. Die Zahl der Hersteller mit 600ern Aggregaten sinkt aber, die Zahl der verkauften Motorräder mit 1000 ccm steigt dagegen an. Vielleicht wird dann ja aus der Seitenwagen-WM ein reiner Yamaha-Sidecar-Supercup?

Wer 2017 in der IDM und der WM in der Seitenwagenklasse mitfahren will, der braucht zumindest zwei unterschiedliche Motorräder. Und die kosten Geld, viel Geld. Geld, welches die meisten der Privatiers nicht haben. Also kann es sein, dass der ein oder andere nur in der WM oder nur in der IDM mitfahren wird. «Das wäre schade», so Eilers, «wir hätten für 2017 die Chance die IDM Seitenwagen mit 25 Gespannen fahren zu können.»

Einer, der im Moment so richtig die Nase voll hat, ist Mike Roscher. Der Sachse und seine Schweizer Beifahrerin Anna Burkard fuhren zuletzt in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft mit ihrer 1000er BMW auf Platz 6 und wurden Vizemeister in der IDM. Ob die beiden auch 2017 dabei sind, ist momentan noch offen.

«Mit fehlt zur Zeit völlig die Motivation für den Sport», klagte Roscher jetzt, «nach 20 Jahren ist der Akku irgendwie alle. Ich habe so viel Arbeit und muss dann auch noch am Motorrad alles alleine machen. Und dann hört man auch von der IDM nichts, da kann man schon mutlos werden.»

Roschers BMW steht zur Zeit noch so zuhause in der heimischen Werkstatt unter der Plane, wie er damit zum Saisonschluss auf dem Hockenheimring gefahren ist. «Normalerweise hatte ich um die Jahreszeit immer schon alles zerlegt, gereinigt und gewartet für die kommende Saison, aber dieses Mal steht das Ding noch so da, ich habe sogar noch kein Wasser und auch noch kein Benzin abgelassen.»

Mit Uwe Gürck trat Ende 2015 der IDM Sidecar-Champion mangels Unterstützung zurück, BMW-Pilot wie Mike Roscher. Ein weiterer Rücktritt würde diese Klasse weiter empfindlich treffen.

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