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Tassilo «Taz» Gall: Beifahrer-Suche und DMSB-Schelte

Von Rudi Hagen
Das Duo Gall/Portijk, wie hier auf dem Lausitzring, gibt es nicht mehr

Das Duo Gall/Portijk, wie hier auf dem Lausitzring, gibt es nicht mehr

Tassilo Gall hat ein ganz schlechtes Gefühl in Bezug auf die IDM 2017. Er beklagt fehlende offizielle Bekenntnisse zur Durchführung der Serie. Außerdem ist er über das Verhalten des DMSB verärgert.

Tassilo Gall, genannt «Taz», und sein niederländischer Beifahrer Arjen Portijk waren mit guten Hoffnungen in die Saison 2016 gestartet. Die drei letzten Rennen der IDM Seitenwagen mussten die beiden jedoch auslassen. Nach einem Sturz im Qualifying zu den Rennen 7 und 8 auf dem TT Circuit in Assen überschlug sich das deutsch-niederländische Duo. Portijk erlitt dabei einen mehrfachen Bruch des Fersenbeins, einen Mittelfußbruch und eine komplizierte Oberarmfraktur.

Die IDM-Saison war damit natürlich für beide vorzeitig beendet. Am Ende standen 38 Punkte und Platz 12 zu Papier. Arjen Portijk hat mittlerweile dem aktiven Rennsport adé gesagt, da seine Armverletzung immer noch nicht ausgeheilt und an aktiven Rennsport nicht mehr zu denken ist.

Tassilo Gall aber will weiterfahren, doch ein permanenter Beifahrer steht immer noch nicht fest. «Ich habe eventuell jemanden in Aussicht», sagt der 47-jährige Rheinland-Pfälzer zu SPEEDWEEK.com und meint damit vielleicht den Österreicher Mario Pichler (34), der bisher bei seinem Vater Benni im Boot saß. Der hat aber kürzlich mit dem Rennsport Schluss gemacht.

Wie immer seit zwölf Jahren will Tassilo Gall als Vorbereitung auf die neue Saison im französischen Val de Vienne testen. So soll es auch jetzt Ende des Monats sein, wenn da nicht die große Verunsicherung bei ihm wie in der ganzen Szene wäre, ob die IDM 2017 denn überhaupt stattfinden werde.

«Alles hängt noch in der Luft, es ist einfach zum Kotzen», klagt LCR Suzuki-Pilot Gall, «die Motorräder sind fertig, aber das Problem ist, dass keiner offiziell sagt, dass die IDM startet. Das hemmt alle und alles, du bekommst auch keine Sponsoren. Es ist jetzt Mitte März und wir konnten noch keine Nennungen abgeben, die anderen Serien sind auch schon voll und unsere Lizenzen, die wir ja bezahlt haben, sind dann vielleicht nichts wert. Wenn das ok von oben da wäre, sehe alles anders aus. Ich habe ein ganz dumpfes Gefühl, dass aus der IDM dieses Jahr nichts mehr wird. Man hört immer nur von einzelnen Leuten, dass die Strecken für uns gebucht sind, aber sonst nichts.»

Auf die Frage, ob nicht der DMSB irgendwie behilflich sei, platzt Tassilo Gall sprichwörtlich der Kragen: «Hör mir bloß mit dem DMSB auf», schimpft der Pilot mit der Startnummer 69, «von denen wirst du doch immer nur doppelt und dreifach abgezockt, das spottet wirklich jeder Beschreibung. Und dann kannst du nicht wie überall sonst per Kreditkarte online bezahlen, nein, du steckst es in einen Umschlag und schickst das Geld per Post weg, du bekommst aber keine Quittung. Oder du fährst persönlich nach Frankfurt und zahlst es dort bar ein. Einmal habe ich sogar vom DMSB eine Lizenz bekommen mit meinem richtigen Namen, aber mit einem falschen Bild. Und dann bekommst du es vielleicht auch noch mit Frau Eitel zu tun, die ist arrogant hoch drei. Und wenn du den Verband wechseln möchtest, ich wohne zum Beispiel nahe Luxemburg, dann kostet dich die Freigabe vom DMSB auch nochmal 35 Euro.»

Die Bereitschaft in der kommenden Saison zu fahren ist bei Tassilo Gall auf jeden Fall vorhanden. Sollte die IDM platzen, ist aber guter Rat teuer. «Ich ärgere mich heute, dass ich vor Jahren nicht bei 600 ccm geblieben bin, ich werde so ein Motorrad jetzt aufbauen.» Die Weltmeisterschaft wird ab dieser Saison mit 600ern gefahren. Die Einschreibefrist für diese Serie ist aber bereits abgelaufen.

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