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Mike Roscher: «Kann es irgendwie noch nicht glauben»

Von Rudi Hagen
Mike Roschers LCR Chassis wartet nur noch auf die «Innereien»

Mike Roschers LCR Chassis wartet nur noch auf die «Innereien»

Mike Roscher fragte sich wie viele andere, wie und ob es weitergeht mit der IDM. Die TT auf der Isle of Man wird er auf jeden Fall fahren.

Nachdem der Frühling aus meteorologischer Sicht bereits am 1. März begonnen hat, ist am 20. März 2017 nun auch der kalendarische Frühlingsanfang. Schneeglöckchen und Krokusse blühen, die Osterglocken kommen und die Vogelmännchen zwitschern hinter den Weibchen her.

Auch die Menschen blicken erwartungsvoll in die neue Jahreszeit voraus. Wie wird es werden?

Die Motorradrennfahrer der Internationalen Deutschen Meisterschaft schauten da bisher eher sparsam aus der Wäsche. Denn noch nichts war klar bis Donnerstagabend mit der neuen Saison. Findet sie statt? Oder doch nicht? Wer weiß das schon? Alle fragten sich das.

Jetzt kam die erlösende Antwort des IVM. Die Verträge sind geschlossen, die IDM 2017 wird gefahren.

Die Teams der Seitenwagenklasse, ohnehin immer nur das sprichwörtliche «dritte Rad am Wagen», betraf die ganze Unsicherheit wie alle anderen Klassen auch. Mike Roscher ist einer von ihnen. Der 51-jährige Sachse, den es nach der Wende nach Hessen verschlug, ist einer der besten deutschen Piloten der Sidecar-Klasse. Zusammen mit Beifahrerin Anna fuhr er im Vorjahr am Ende auf IDM-Platz 2 und in der WM auf Rang 5.

«Jeder hängt momentan in der Luft», beklagte Roscher kurz vor der endgültigen Bestätigung durch den IVM, dass die IDM in diesem Jahr tatsächlich stattfindet, «die Zeit läuft uns einfach weg, auch wegen der Ansprache möglicher Sponsoren. Es ist irgendwie alles traurig, es kotzt mich an.»

Seine 1000er LCR BMW hat Roscher aber mittlerweile soweit, dass ein Start bei der IDM am Nürburgring durchaus möglich wäre, denn er hat ein funktionierendes System in der heimischen Werkstatt stehen. Es muss nur noch zusammengebaut werden. «Ich kann es irgendwie noch nicht glauben, dass es jetzt wirklich losgeht.»

Mike Roscher bereitet sich jetzt akribisch auf die TT auf der Isle am Man im Mai vor. Zusammen mit dem Briten Ben Hughes wird er sich wieder in die waghalsigen Rennen auf der Insel in der Irischen See stürzen. «Ich fahre da mit, um mal richtig runter zu kommen», flachst Roscher grinsend, «nein, das ganze Flair und das Drumherum ist einfach Extraklasse.»

Wie immer pilotiert Mike Roscher dort seine F2 Suzuki mit 600 ccm. «Das ist ein Standardmotor, aber altes Zeugs», sagt er, «der Motor wurde jetzt wieder revidiert und auch das Fahrwerk wurde komplett zerlegt und überholt.»

Ob er damit auch um die Weltmeisterschaft mitfahren könnte, in der ja neuerdings 600 ccm ein Muss sind, wollten wir wissen. Roscher: «Na klar, aber das kostet ja auch wieder viel Geld. Wenn du eine Lizenz vom DMSB für die ganz normale Saison haben willst, musst du zuerst mal 360 € bezahlen. Die brauchst du nämlich, wenn du die FIM-Lizenz für 300 € für die WM haben willst. Ohne die geht es nicht. Für die ACU-Lizenz für die TT bezahlt man dann nochmal 25 Pfund.»

Ende dieses Monats trainieren Mike Roscher und Anna Burkard auf jeden Fall auf ihrer F2 in Frankreich, wie immer in Val de Vienne. Dann folgen zwei Renneinsätze in der Internationalen Sidecar-Trophy im tschechischen Brünn. «Die brauche ich, um bei der ACU die Lizenz für die TT zu bekommen», erklärt Roscher.

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