Sidecar Superprix: Genugtuung für Schlosser/Fries
Dem von Sponsor Jürgen Röder ausgelobte Superpreis bei den WM-Sidecars mit 600 ccm, wo es in den beiden Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben um ein Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro geht, sind Markus Schlosser und Marcel Fries ein Stückchen näher gekommen.
Mit einem schlauen Rennen über 16 Runden und viel Wut im Bauch siegten die beiden Schweizer auf ihrer LCR Yamaha vor ihren größten Rivalen, Tim Reeves und Beifahrer Kevin Rousseau (Adolf RS Yamaha). Das war irgendwie auch eine Genugtuung für die Sieger, denn es waren kaum zwei Stunden vergangen, nachdem sie im vorletzten Lauf zur IDM wegen eines abgebrochenen Kotflügels disqualifiziert worden waren.
Merkwürdig bei dieser Disqualifikation war, dass sie erst nach Rennende, nach Einlegung eines Protestes durch Streuer/de Haas, erfolgte. Schlosser/Fries legten Beschwerde gegen dieses Urteil ein.
Im Superpreis-Rennen starteten 13 Teams, unter ihnen Sohn und Vater Ted (17 Jahre alt) und Vincent Peugeot aus Frankreich, sowie vier britische Teams aus der starken BSB und mit Barbier/Rigondeau ein weiteres aus Frankreich.
Josef Sattler und sein junger Beifahrer Luca Schmidt aus dem Bonovo-Stall hatten das gleiche Pech wie Schlosser/Fries zuvor. Ihnen flog in Runde 9 bei voller Fahrt am Ende der Start-Ziel-Geraden die Verkleidung am Hinterrad weg und blieb dort bis zum Rennende mitten auf der Strecke liegen.
Vorne bildete sich relativ schnell ein Führungstrio mit Reeves/Rousseau, Streuer/de Haas und Schlosser/Fries. Die beiden federleichten Niederländer profitierten davon, dass, anders als in der IDM, im Superpreis nach WM-Reglement gefahren wird, also ohne ein Gewichtslimit. Sie konnten ihr zugepacktes Gewicht ausbauen und in der Folge Reeves/Rousseau ständig folgen.
Der stets sauber und flüssig fahrende Schlosser und Beifahrer Fries kassierten zuerst Streuer/de Haas in Runde 13 in der Hotelkurve ein, eine Runde später waren Reeves/Rousseau dran. Am Ende der superschnellen Start-Ziel-Geraden pressten sie sich vorbei und gaben die Führung nicht mehr ab. In der letzten Runde traf das Spitzentrio auf zu Überrundende, das änderte aber an der Endplatzierung nichts mehr.
Schlosser/Fries siegten vor Reeves/Rousseau und Streuer/de Haas. Vierte wurden Ellis/Richardson (GB) vor Päivärinta/Clement (FIN/F), Holden/Lowther (GB) und Peugeot/Peugeot (F) und Kimeswenger/Kölsch (A/D). Die weiteren Platzierungen: 9. Archer/Chandler (GB), 10. Cable/Masters (GB), 11. Rutz/Hofer (CH), 12. Barbier/Rigondeau (F). Ausgefallen: Sattler/Schmidt (D).