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Patrick Werkstetter: Hatten den Sieg zum Greifen nah

Von Rudi Hagen
Werkstetter/Roick vor Päivärinta/Christie in Schleiz

Werkstetter/Roick vor Päivärinta/Christie in Schleiz

Patrick Werkstetter und Aushilfsbeifahrer Enrico Roick wurden in Schleiz im Sprintrennen Zweite in der IDM Sidecar. Im Hauptrennen waren sie auf Siegkurs, als es Roick aus dem Boot hinaus schlug.

In der IDM Sidecar sind für die aktuelle Saison zehn Teams gemeldet, nur vier davon waren am Wochenende beim IDM-Meeting auf dem Schleizer Dreieck dabei. Dazu kamen sieben Gastsstarter aus der WM, die sich das Spektakel auf dem Straßenkurs in Südthüringen nicht entgehen lassen wollten.

Patrick Werkstetter ist ein Neuling am Sidecar-Lenker. Der 20-Jährige aus Zeilarn im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn fährt für das Team Bonovo Action/Sattler Motorsport. Er wird betreut und trainiert von Josef Sattler, dem mehrfachen deutschen Meister aus Triftern. Sattler hatte im vergangenen Jahr in Schleiz einen schweren, unverschuldeten Unfall, wonach er seine aktive Karriere aufgab.

Werkstetter hat die Erfahrungen seines Lehrmeisters Sattler erstaunlich schnell quasi aufgesaugt und umgesetzt. «Der Patrick hat brutal schnell gelernt und ist auf der Strecke auch so schnell unterwegs», lobt Sattler seinen Schützling. Auf der Kartbahn, auf abgesperrten Parkplätzen, einem ADAC-Übungsplatz in Österreich und in Trainingssessions auf dem ungarischen Pannoniaring versuchte er, Werkstetter das Gefühl für die Balance mit dem schnellen Dreirad zu vermitteln. «Gezieltes Training, immer wieder», nennt Sattler das.

Und es hat gefruchtet. Nach sechs von zehn Rennen liegt das von Sattler betreute Team auf IDM-Platz 4. Standardmäßiger Beifahrer Werkstetters ist der Franzose Valentin Pirat. Da der aber am Wochenende in der französischen Meisterschaft unterwegs war, fand man mit Enrico Roick einen erfahrenen Ersatz. Der Nachteil: Roick war fast ein Jahr nicht mehr als Beifahrer aktiv.

Roick: «Ich habe den Jungs vorher gesagt, dass ich zehn Monate Pause gemacht habe und wenn sie jemanden anderes hätten, dann sollten sie den nehmen.» Aber es lief dann in Schleiz doch recht gut mit dem neugebildeten Duo. Die Verhältnisse im Sprintrennen waren wegen der vorherigen Regenfälle nicht so einfach, aber Werkstetter/Roick belegten am Ende Platz zwei hinter den Franzosen Ted und Vincent Peugeot.

Im Hauptrennen am Sonntag ging es heiß her. Werkstetter/Roick rasten nicht nur auf IDM-Siegkurs über die Berg-und-Talbahn Schleizer Dreieck, sie hielten auch den mehrfachen Weltmeister Pekka Päivärinta (FIN) mit Beifahrer Adam Christie (GB) auf Abstand. Bis zur vorletzten Runde.

Und dann geschah es. Plötzlich flog Roick in der Kurve Richtung Stadt aus dem Boot heraus. Das Rennen war für das neugebildete Team vorbei. «Wir sind die Seng runter und ich wollte gerade von rechts nach links rüber, als ich einen Schlag in den Rücken bekommen habe», so Roick später, «ich bin dann mit dem Fuß hängen geblieben und nach hinten raus auf den Rücken geflogen. Ich glaube, alle Beteiligten haben hier zu spät gebremst und eine Nase eines Gespanns hat dabei meinen Rücken touchiert.»

Bennie Streuer nahm Enrico Roick nach Rennende dann sozusagen als Anhalter wieder mit zurück ins Fahrerlager. Erst sah es so aus, als wäre er unverletzt geblieben, aber anderentags ließ Roick seine arg geschwollene Hand doch lieber im Krankenhaus untersuchen. Aber es wurden nur Prellungen, keine Brüche festgestellt.

Patrick Werkstetter hatte nach dem Rennen Tränen in den Augen, vornehmlich wegen der Besorgnis um seinen Beifahrer. Aber dann war der Bayer auch schon wieder optimistisch: «Wir haben gezeigt was wir können, denn wir haben in der IDM-Wertung nach einigen Überholmanövern das Feld angeführt und hatten den Sieg zum Greifen nah. Doch gewonnen hat man leider erst, wenn man die Zielflagge sieht und das in unserem Sport am besten zu zweit. Leider haben wir unseren Beifahrer im Zweikampf um Platz eins verloren und mussten aufgeben. Wir möchten uns trotz dessen recht herzlich bei Enrico Roick für seinen Einsatz bei uns bedanken.»

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