Sidecars: Peter Gierlinger fuhr letztes IDM-Rennen
«Heute ist mein letztes IDM-Rennen, denn ich merke, dass ich nicht mehr schnell genug für die Klasse bin», sagte Peter Gierlinger vor dem finalen Lauf auf dem Hockenheimring, «und körperlich wird es in Zukunft auch nicht besser bei mir.»
Der Kirchweidacher aus dem Landkreis Altötting war schon immer von ganzem Herzen Gespannfahrer. Von 1988 bis 1993 fuhr der Oberbayer mit einem Bahngespann in der B-Lizenzklasse auf Sand- und Grasbahnen im Kreis. Dann erfolgte eine berufsbedingte zwölfjährige Pause, ehe es 2005 mit einem Oldtimer-Seitenwagen weiterging.
2008 kaufte sich Peter Gierlinger sein erstes Straßengespann (KMS) und fuhr ein Jahr später mit seiner Frau Helga im Boot das Bergrennen im österreichischen Landshaag mit. Von 2010 bis 2012 folgten Einsätze in der Sidecar Trophy, danach der Umstieg auf eine RSR Suzuki K8 und der Wechsel in die IDM, anfangs noch mit seiner Helga, später mit wechselnden Beifahrern.
Die Saison 2015 verlief für Peter Gierlinger und seinen aktuellen Beifahrer Roman Gröbner (45) aus Palling durchwachsen. «Wir sind zwar überall, bis auf den Hockenheimring, schneller geworden, aber wir hatten uns doch mehr vorgenommen als Platz 12 in der Endwertung», so Gierlinger, «das hat bei mir den Entschluss gestärkt, in der IDM die Segel zu streichen.»
Außerdem störte den Oberbayern auch die späte Bekanntgabe von Rennterminen, was zu Problemen bei der Urlaubsbeantragung führte. «Ich bin in der Berufsausbildung von Industriemechanikern tätig, da müssen wir frühzeitig wissen, wer von uns Ausbildern wann vor Ort ist.»
Und dann war da auch noch das Thema Finanzen: «Finanziell ist es ziemlich schwierig, so eine IDM-Saison zu stemmen. Wenn ich nur zwei neue Reifen am Wochenende im Training, in der Qualifikation und im Rennen einsetze und das ist wenig, bin ich schon 560 € los.»
Peter Gierlingers aktuelles Gespann steht jetzt zum Verkauf. Demnächst steht der Aufbau eines Classic-Gespanns auf dem Plan. «Ich werde mich mit Helga in Zukunft mehr auf die Bergrennen konzentrieren. Auf jeden Fall werde ich die Zeit in der IDM nicht missen wollen. Die IGG ist wirklich eine gute Gemeinschaft mit dem Werth und dem Eilers. Ich bin dort von Anfang an gut aufgenommen worden.»