Uwe Gürck: Deutscher Meister und keine Sponsoren
Top-Team: Uwe Gürck und Manfred Wechselberger (88)
Uwe Gürck und Beifahrer Manfred Wechselberger wurden auf ihrer 1000er LCR BMW Deutscher Meister in der Seitenwagenklasse. Und das mit Abstand. In neun Rennen hatte das deutsch-österreichische Team vom Polizei SV Wels ganze 60,5 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierten Josef Sattler/Uwe Neubert herausgefahren. In der Weltmeisterschaft belegten Gürck/Wechselberger am Ende der Saison 2015 Platz 4.
Trotz alledem scheint es so, dass der schon zum Saisonende angekündigte Rückzug Gürcks aus dem Sport Bestand hat. «So wie es jetzt aussieht, muss ich Schluss machen», sagt der Münstertaler im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «es hat sich bisher kein Sponsor gefunden und ich bin nicht bereit, weiter alles aus eigener Tasche zu finanzieren.»
Sein Motorrad hat Uwe Gürck mittlerweile an seinen Clubkameraden vom PSV Wels, Peter Kimeswenger, verkauft. Das Wohnmobil und den Anhänger hat er behalten. «Vorsichtshalber, falls sich doch noch etwas ergibt», wie er sagt. Große Hoffnungen hat er nicht mehr, Beifahrer Manfred Wechselberger wird bei der Isle of Man TT bei Michael Grabmüller im Boot sitzen. «Der Yeti hofft immer noch, das es mit uns weitergeht», so Gürck.
«In Deutschland herrscht einfach null Interesse für den Motorradsport», klagt Gürck, «in Italien und Spanien findet man noch für die letzte Hinterhofklasse genug Sponsoren. Bei uns wollen die meisten Firmen nicht in den Motorradsport investieren und sich auch nicht damit identifizieren.»
Bezeichnenderweise scheint das auch für BMW zu gelten. «Wir sind auf einer BMW Deutscher Meister geworden, glaubst du, da hätte uns mal irgendeiner von denen gratuliert? Nein, niemand. Das ist ein Armutszeugnis. Immer geht es nur darum, dass die Aktionäre das Geld bekommen.»