Sattler/Neubert fix in der IDM und möglich in der WM
Vorneweg fahren wollen Josef Sattler und Beifahrer Uwe Neubert
Josef Sattler hat im niederbayerischen Triftern sein LCR Gespann bis aufs Mark komplett zerlegt. «Es liegt zerstückelt auf der Werkbank», lacht der 50-Jährige, «aber keine Bange, wir bauen es wieder auf, denn wir haben in der neuen Saison ja noch einiges vor.»
Josef Sattler und sein Beifahrer Uwe Neubert (47) aus St. Egidien im sächsischen Landkreis Zwickau wurden 2015 IDM-Vizemeister hinter Uwe Gürck/Manfred Wechselberger. Nachdem sie immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, beschloss Sattler, von Suzuki auf BMW umzusteigen.
«Wir haben jetzt Motoren, die aus der IDM kommen», erklärt Sattler, «rein von der Leistung sind die höher anzusiedeln als die Suzuki K7, die ich bisher hatte. Und dann sind geeignete neue Motoren von Suzuki zu wenig auf dem Markt vertreten.» So nutzte Josef Sattler seine guten Kontakte in der Szene und kaufte BMW-Aggregate, die am 18. und 19. Januar bei Louis Christen höchstpersönlich im Chassis positioniert werden sollen.
Allerdings sind die Bemühungen um ein neues rennfertiges Gespann momentan ein paar Wochen im Rückstand. Sattler: «Ich hatte ein neues Ölsystem bestellt und auch schon bezahlt, aber dann konnte es nicht geliefert werden. Das war ärgerlich, aber jetzt bauen wir ein eigenes Ölsystem und Louis hilft uns dabei.»
Das Kühlsystem hat Josef Sattler vom niederländischen Seiten-wagen-Weltmeister Bennie Streuer aus Assen bekommen, der selbst ein völlig neues LCR Suzuki-Gespann für die neue WM-Saison aufbaut. Sattler/Neubert werden demnächst also mit einer 1000er LCR BMW unterwegs sein, die eine vom Team entwickelte Trockensumpfschmierung und eine eigenständige Elektronik aufweist, «keine BMW-Elektronik», wie Sattler betont.
Mitte März wollen Sattler/Neubert das neu aufgebaute Gespann auf dem Slovakiaring in der Nähe von Bratislava testen. «Wir legen unser Hauptaugenmerk auch in der kommenden Saison auf die IDM, aber wenn der Test gut läuft, fahren wir in Le Mans beim WM-Auftakt mit.» Möglich, dass sich daraus mehr entwickelt.
Was fehlt, sind weitere Sponsoren. «Ja mei, es wär scho schee, wenn mal jemand mit 50.000 Euro vor der Türe stehen würde», scherzt ein wie immer gut gelaunter Josef Sattler zum Schluss.