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Blersch-Brüder: Schwaben-Power in der IDM

Von Sarah Göpfert
Die Brüder Dominik und Marcel Blersch debütierten in der vergangenen Saison in der IDM Supersport 300. 2021 geht das Duo des Racingteam Upperswabia verschiedene Wege, sie bleiben der Meisterschaft aber treu.

Die Blersch-Brüder Dominik und Marcel aus dem baden-württembergischen Uttenweiler traten erst spät in die Fußstapfen von Vater Hermann, der seit 1990 als Hobbyrennfahrer aktiv ist und nun sein Know-how an den Nachwuchs weitergibt. Dominik, der ältere der beiden Brüder, startete seine Karriere 2016 im ADAC Junior Cup, den er 2019 mit drei Podestplätzen und vier Siegen als Vize-Meister abschloss. Dank seiner starken Leistungen erhielt er, ebenso wie Bruder Marcel, für 2020 ein Förderpaket vom ADAC und KTM, um in der IDM Supersport 300 antreten zu können.

In seiner Rookie-Saison gelangen dem 22-Jährigen mit Platz 11 in Assen sowie Platz 12 am Sachsenring erste Achtungserfolge in der hart umkämpften Nachwuchsklasse, doch bremsten ihn technische Probleme mehrfach ein. Beim Saisonfinale am Hockenheimring fuhr Dominik bis zur finalen Runde in der Führungsgruppe um den Sieg, jedoch wurde er drei Kurven vor Schluss von einem Kontrahenten ins Kiesbett befördert.

«Mein Einstand in der IDM war schwieriger als erwartet. Nur drei Vorsaisontests reichten nicht aus, um mich auf das Motorrad und das hohe Niveau der SSP 300 einzuschießen. Doch am ersten Rennwochenende in Assen konnte ich meinen Rückstand von drei Sekunden im ersten Training auf eine halbe Sekunde pro Runde im Rennen verkürzen. Zur vierten Veranstaltung in Hockenheim zeigte ich dann nach einer durchwachsenen Saison mein Potenzial. Sobald ich das Motorrad gut kenne und alles perfekt funktioniert, bin ich in der Lage, Podestplätze einzufahren», berichtete Blersch.

Marcel folgte seinem Bruder ein Jahr später in den ADAC Junior Cup, wo er 2017 seine ersten Rennkilometer sammelte. Auch er zeigte eine kontinuierliche Lernkurve und kämpfte zum Schluss um Podiumsränge, welche er am Ende knapp verfehlte. Der Umstieg auf die Supersport-KTM bereitete dem 17-Jährigen aber Probleme.

«Die Tests zu Saisonbeginn verliefen vielversprechend, da ich mich auf dem Motorrad wohl fühlte und schnelle Rundenzeiten fuhr. Doch im ersten Rennen in Assen kam ich nach einer Kollision mit einem anderen Fahrer zu Sturz. Am Sachsenring konnte ich mich deutlich steigern und bis zu Rennmitte in der großen Spitzengruppe behaupten. Leider verpasste ich mit Platz 16 knapp die Punkteränge. Zudem hatte ich immer wieder technische Probleme, die mir das Leben schwer machten», resümierte der Nachwuchspilot sein IDM-Debüt.

In diesem Jahr möchte Marcel, der zum Ausgleich beim SV Uttenweiler Fußball spielt, seine Erfahrungen aus 2020 nutzen und sich erneut in der IDM SSP 300 mit der internationalen Konkurrenz messen. Derzeit absolviert er eine Lehre zum Zweirad-Mechatroniker in einem Autohaus in Riedlingen.

«Für die Rennwochenende werde ich von meinem Ausbilder freigestellt, worüber ich wirklich dankbar bin. Zudem kann ich das Erlernte aus der Ausbildung auch im Rennsport anwenden und hoffe, dass mich diese Erfahrung 2021 zusätzlich voranbringen wird», hielt der 17-jährige Schwabe fest.

Dominik hingegen wird aufgrund seines Alters in die nächsthöhere Klasse aufsteigen. Der Polizeimeisteranwärter startet 2021 auf einer Yamaha R6 in der IDM Superstock 600 und bereitet sich bereits mit intensivem Training auf die neue Herausforderung vor. «Da das Körpergewicht auf dem 600er-Bike im Vergleich zur 300er-KTM nicht entscheidend ist, fokussiere ich mich neben dem Laufen als Ausdauertraining auf das Krafttraining, um der schwereren Maschine gewachsen zu sein.»

«Vor Saisonstart werde ich nur einmal auf meiner R6 trainieren, weshalb mir zu Beginn wichtige Trainingskilometer fehlen werden. Dennoch ist es mein Ziel, mindestens einmal aufs Podest zu fahren», zeigte sich Dominik ehrgeizig.

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