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Jann Netzker: IDM-SSP300-Lehrstunden beim Ex-Meister

Von Esther Babel
Toni Erhard war schon mal Meister in der IDM Supersport 300 und will auch 2021 wieder vorne mitfahren. Jann Netzker, im Vorjahr noch für das Team Freudenberg am Start, will viel von dem Sachsen lernen.

Es ist nicht allzu lange her, da tummelten sich in der IDM Supersport 300 gerade mal ein Dutzend Fahrer. Doch in den letzten Jahren steigen die Teilnehmerzahlen. Vor allem die Niederländer haben der Serie ihren Stempel aufgedrückt. Mit Jann Netzker ist seit zwei Jahren ein deutscher Pilot dabei, der in der anstehenden Saison mit dem ehemaligen Deutschen 300er-Meister Toni Erhard gemeinsame Sache machen will.

Seinen weiteren Weg geht Netzker ohne das Team Freudenberg. Mit dem hauseigenen Team SMC Racing geht es für ihn weiter in der kleinsten Klasse. Auch gegen Toni Erhard wird Netzker dann wieder antreten. Doch neben der Strecke tun sich die beiden zusammen. Erhard will dabei zur alten Form zurückfinden und Netzker mit Hilfe des erfahreneren Kollegen seine Fähigkeiten weiter ausbauen. Im Interview mit SPEEDWEEK.com erläutert er seine Pläne.

SPEEDWEEK.com: Wie würdest du dein Jahr 2020 in der IDM SSP 300 in wenigen Sätzen beschreiben?

Jann Netzker: «2020 war für mich sportlich gesehen sehr schwierig. Das Niveau ist nochmal sehr gestiegen und ich hatte echt zu kämpfen, da den Anschluss zu halten. Ich bin zwar auf jeder Strecke schneller geworden, aber die anderen Fahrer halt auch.»

In welchem Bereich hast du noch Nachholbedarf?

«Den meisten Nachholbedarf habe ich beim Rausbeschleunigen. Ich muss üben, mehr und zeitiger ans Gas zu gehen, um den Schwung mitzunehmen. Das ist gerade bei dieser Klasse sehr wichtig. Sonst sind das so Kleinigkeiten, wie ein bisschen später bremsen usw.»

Früher hast du aktiv Fussball gespielt. Lieber Rasen oder lieber Asphalt?

«Definitiv Asphalt! Motorrad fahren macht schon mehr Spaß als Fußball zu spielen.»

Was hast du im Team Freudenberg gelernt, was du auch in dieser Saison durchziehen willst?

«Ich habe beim Team Freudenberg einiges gelernt und versuche, das auch alles mit in diese Saison zu nehmen. Gerade auch wie ich mich auf der KTM bewegen soll und wie man die Daten auswertet oder sich einen Bremspunkt sucht. Aber um ehrlich zu sein, am meisten habe ich bezüglich der SSP300 von Toni Erhard gelernt. Als wir 2019 immer zusammen im Fahrerlager standen, ist er mit mir immer um die Strecke gegangen und hat mir alles erklärt. Und auch nach den Trainings und Rennen hat er sich mit mir immer zusammengesetzt. Das hat mir diese Saison sehr gefehlt, weil es für mich ja doch sehr schwierig ist, da ich ja noch nicht lange Motorrad fahre. 2021 werde ich wieder zusammen mit Toni an den Start gehen.»

Was braucht ein Anfänger in der IDM SPP 300?

«Man muss einfach richtig Lust aufs Motorrad fahren haben und natürlich auch regelmäßig fahren. Am besten noch jemand, der dir alles erklärt und dir Tipps gibt, was du besser machen kannst.»

Hast du eine Art Masterplan im Motorsport?

«Naja, nicht wirklich. Wir schauen erstmal, wie diese Saison läuft und sehen dann weiter. Eventuell IDM STK600, aber müssen wir wie gesagt erstmal schauen.»

Kennst du dich auch mit der Technik aus oder lässt du da andere ran?

«Ein bisschen schon, aber ich lasse da eher die Leute ran, die darauf spezialisiert sind.»

Was steht in nächster Zeit an?

«Auf jeden Fall viel Sport und dann, wenn’s klappt, Anfang April der erste Test. Spanien planen wir erstmal nicht, da wir nicht wissen, wie das mit Covid-19 weitergeht. Ich möchte außerdem meinen Eltern und meinen Sponsoren danken. Ohne sie könnte ich das nicht machen. Gerade auch meinem Vater, der viel Zeit für mich opfert.»

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