Klasse: Walid Khan im Fotofinish vor Lennox Lehmann
Wenn es mal ein Werbevideo für die Klasse Supersport 300 geben sollte, dann käme das IDM-Rennen in Most in die engere Wahl. Der Rennfahrer-Nachwuchs, viele sind erst 14, 15 Jahre alt, zeigte sich im Vormittagsrennen auf dem 4,212 km langen, wunderschönen Kurs voll auf der Höhe, angriffslustig, aber auch sehr fair.
Fast über die gesamte Distanz des über 11 Runden gehenden Laufes gab es einen Pulk von bis zu zwölf Fahrern, zum Teil bog man zu viert, fünft oder sechst in die Zielkurve ein. Toni Erhard (Roto-Store BRT) fuhr mit seiner Kawasaki von der Pole-Position los, verlor aber gleich einige Plätze und wurde am Ende Achter.
Dirk Geiger vom Freudenberg KTM World SSP Team hatte dagegen einen Superstart, war anschließend ständig in der Spitzengruppe zu finden und kämpfte in der letzten Runde gegen den erstaunlich starken Niederländer Twan Smits, der mit einer Yamaha unterwegs war. Geigers Teamkollege Lennox Lehmann hatte sich hier schon ein paar Meter Richtung Ziel abgesetzt, als Smits und Geiger kollidierten und ausschieden.
In der Hatz auf die Zielflagge zu saugte sich Walid Khan, neu im Team Freudenberg, immer näher an Lehmann heran und überquerte neben ihm zeitgleich die Ziellinie. Anschließend dauerte es eine Weile, ehe die Rennleitung das Zielfoto ausgewertet hatte. Khan wurde zum Sieger erklärt, Lehmann als Zweiter, damit führt er die Wertung in der 300er-Klasse weiter an.
Auf Platz 3 folgte mit einer halben Sekunde Rückstand Kawasaki-Pilot Micky Winkler aus Schleiz. Auf den Plätzen 4 bis 10 Luca de Vleeschauwer (B), Marvin Siebdrath (D), Mate Szamado (H), Troy Beinlich (D), Toni Erhard (D), Angelo Licciardi (B) und Thom Molenaar (NL).
Walid Khan freute sich anschließend: «Ich bin sehr glücklich. Nachdem ich fast zwei Jahre nicht gefahren bin, habe ich jetzt gewonnen, toll.» Lennox Lehmann strahlte ebenfalls: «Das war ein lustiges Rennen und hat großen Spaß gemacht. Das zweite Rennen will ich aber gewinnen.»
Mieke Abbink war dagegen gar nicht glücklich. Die Niederländerin bekam am Morgen im Warm up die schwarze Flagge. Abbink: «Gestern in der zweiten Qualifikation hatte ich zusammen mit einem anderen Fahrer einen schweren Sturz und musste ins Krankenhaus. Bilder wurden gemacht und zum Glück ist nichts gebrochen, nur geprellte Rippen und ein sehr schmerzendes Bein. Heute Morgen haben wir es im Warm-up versucht, aber nach ein paar Runden konnte ich nicht mehr lenken. Ich bin sehr enttäuscht, aber auch das gehört dazu. Jetzt haben wir erst einmal Ruhe bis Ende Juli, dann steht die IDM Schleiz auf dem Programm.»