Toni Erhard und Troy Beinlich punkten beim Heimrennen
Toni Erhard und Troy Beinlich
Vor 28.000 Zuschauern lieferten die IDM Supersport 300-Nachwuchspiloten erneut spannende Rennen, die die Herzen der Motorsportfans höher schlagen ließen. Für das Roto-Store Beinlich Racing Team (BRT) war es ein besonderes Wochenende, da die Rennsportfamilie nur gut eine halbe Stunde entfernt vom Schleizer Dreieck lebt. Auch für den gebürtigen Schwarzenberger Toni Erhard ist der Weg zur Strecke nicht weit.
Für Toni standen am Samstag jedoch zunächst andere Pflichten auf dem Plan. Denn der Informatik-Student steckt derzeit mitten in der Prüfungsphase: «Vor dem Qualifying habe ich eine Englisch-Prüfung geschrieben. Zum Glück konnte ich diese online schreiben und musste nicht nach Dresden in die Uni fahren», berichtete der Kawasaki-Pilot von der Doppelbelastung.
Zuletzt war Toni 2019 in Schleiz unterwegs, damals noch auf KTM: «Der Umstieg von KTM auf Kawasaki ist mir wirklich gut gelungen. Die Kawasaki hat ihre Stärken im schnellen Durchrollen durch die Kurven, während die KTM beim harten Anbremsen und Rausbeschleunigen etwas besser ist», erklärte der 20-Jährige die Unterschiede zwischen beiden Herstellern.
Zur Strecke selbst meinte Erhard: «Schleiz ist nicht gerade meine Lieblingsstrecke, ich mag flüssigere Abschnitte und schnelle Kurvenkombinationen. Hier muss man oft stark bremsen und beschleunigen», gestand er. «Dennoch komme ich auf gute Rundenzeiten.» 2019 hatte sich der der damals 18-Jährige mit Platz 3 einen Startplatz in der ersten Reihe ergattern können, in diesem Jahr schrammte er mit Startposition 4 knapp daran vorbei.
«Im ersten Lauf erwischte ich keinen guten Start und fiel einige Positionen zurück. Dadurch habe ich den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. Erst gegen Rennende konnte mich von meinen Verfolgern absetzen und zu den Führenden aufholen», schilderte Toni den Rennverlauf. Nach zwölf Runden überquerte er den Zielstrich als Sechster, mit nur 1,2 Sekunden Rückstand auf Platz 2.
Im zweiten Rennen legte der 20-Jährige deutlich besser los, jedoch konnte er das Tempo der vorderen Fahrer nicht halten. Im Zweikampf mit dem Ungarn Mate Szamado setzte sich Toni schlussendlich durch und wurde erneut Sechster.
Teamkollege Troy Beinlich hatte sich das Ziel gesetzt «vor den Zuschauern, Freunden und der Familie zu glänzen.» Zur Naturrennstrecke in Schleiz meinte der 18-Jährige: «Die Strecke ist immer etwas Spezielles. Wenn man den ersten Turn herausfährt, ist es wirklich verrückt. Aber wenn man sich dann eingefuchst hat und die Wellen kennt, macht die Strecke sehr viel Spaß. Auch in Hinblick auf die Rennen ist es ein richtig spannender Kurs.»
Während beim letzten IDM-Treffen in Most die Kawasakis die stärkere Macht zu sein schienen, meint Troy: «Schleiz ist KTM-Land, da sie beim harten Anbremsen und aus den Kurven heraus sehr stark sind. Wir müssen versuchen, unsere Schwäche an dieser Stelle mit dem schnellen Reinrollen in die Kurve zu kompensieren.»
Im Qualifying platzierte der Pößnecker seine Kawasaki Ninja 400 auf Startposition 7: «Ich bin mit Toni zusammengefahren und wir haben uns gegenseitig auf eine schnelle Runde gezogen.»
Troy, der aktuell eine Lehre zum KFZ-Mechatroniker absolviert, lieferte sich im ersten Rennen einen engen Kampf ums Podest, den er mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Platz 2 als Siebter beendete. Im zweiten Lauf schaffte es der Kawasaki-Pilot mit Platz 10 erneut in die Top-10. Mit 45 Zählern liegt er derzeit einen Platz hinter Toni auf Gesamtrang 8.