Gradinger wird in Schleiz zum IDM-Ritter geschlagen
Thomas Gradinger war mit 70 Zählern auf seinem Punktekonto an das Schleizer Dreieck gereist. Punktgleich mit Kevin Wahr belegt der MPB-Yamaha-Pilot die Spitze der Gesamtwertung. Entsprechend gut war die Laune des Österreichers schon vor dem ersten Training. «Nervös macht mich der Punktestand nicht», versichert er, «eher im Gegenteil. Ich bin da eher entspannt, dass ich meinen Rückstand durch das gute IDM-Wochenende zuletzt in Belgien wieder wettmachen konnte. Schleiz find ich total klasse. Die Rennstrecke und die vielen Fans und das alles mitten in der Natur. Der Charakter des Dreiecks gefällt mir einfach total gut.»
Total gut lief es für Thomas Gradinger und seine Yamaha R6 in den beiden Qualifyings. Im ersten Training hatte er schon seine erste Marke gesetzt und schaffte es, seine Pole-Position auch im zweiten Qualifying zu verteidigen.
Vom Start weg übernahm der Trainingsschnellste auch im ersten Rennen das Kommando. Mit 1.28er-Rundenzeiten in Serie fuhr Gradinger mit seiner Yamaha auf und davon und überließ in Sachen Sieg nichts dem Zufall. Mit 4,635 Sekunden Vorsprung vor dem Zweiten und 13,535 Sekunden vor dem Dritten sah Gradinger als Erster die schwarz-weiß karierte Flagge. «Das war ein großer Schritt», gab der Gewinner anschließend zu Protokoll. «Ich wusste, welche drei mitfahren können und daher habe ich vor allem am Anfang ordentlich gepusht. Und mein Plan ist aufgegangen.»
Auch von Sport-Kommentator Eddy Mielke wurde das hohe sportliche Niveau bei der anschließenden Pressekonferenz gelobt. «Es ist nicht einfach», stimmte ihm auch Gradinger zu, «aber machbar.»
Machbar war das Ganze auch im zweiten Rennen, bei dem der Österreicher wiederum von der Spitze her den Ton angab, auch den Sonntagssieg in der IDM Supersport 600 holte und damit die klare Führung in der Gesamtwertung übernahm. «Die Wahl der Reifen war nicht ganz einfach, durch die gestiegenen Temperaturen», verriet er anschließend. «Zum Glück haben wir uns für die weiche Mischung entschieden und das ging voll auf. Ich konnte von Anfang an pushen und mir einen kleinen Abstand herausfahren. Dann war ich relaxt und konnte den Vorsprung noch weiter ausbauen. Das Motorrad lief wieder perfekt, nachdem wir am Freitag noch ein paar Kleinigkeiten aussortiert hatten. Mit dem Ergebnis sind wir natürlich überglücklich.»
«Die Resultate bei Thomas Gradinger sind darauf zurückzuführen, dass wir jedes Wochenende versuchen, uns nicht auf dem positiven Trend der vorangegangenen Rennen auszuruhen und uns dabei ständig weiterentwickeln», erklärt Teamchef Marcel Bach. «Wir wollen nicht den Fehler machen und die Konkurrenz unterschätzen. Trotz Doppelsieg ist uns klar, dass wir gerade mal Halbzeit haben.»