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Kevin Wahr und Diego Romero trennen sich

Von Esther Babel
Diego Romero (li.) und Kevin Wahr machen Schluss

Diego Romero (li.) und Kevin Wahr machen Schluss

IDM Supersport Titel. So lautete die Mission des ehemaligen WM-Piloten Kevin Wahr und seinem Techniker für 2018. Nach dem Debakel von Zolder macht jetzt jeder sein eigenes Ding.

Sie wollten es beide noch mal wissen mit dem Titel in der IDM Supersport 600. Doch gemeinsam werden Kevin Wahr und Diego Romero das in diesem Leben wohl nicht mehr schaffen. Nach dem IDM-Wochenende in Zolder gehen die beiden getrennte Wege.

Schon im Vorjahr war man gemeinsam auf Titeljagd gegangen, den sich am Ende Thomas Gradinger schnappte. Rund gelaufen war es auch in der Saison 2017 nicht. In Zolder bescherte Wahr ein Kupplungsproblem Null Punkte, beim IDM-Lauf in Assen war es ein Riss im Ölkreislauf. Den Titel schnappte sich Gradinger dann schon beim Rennen in Oschersleben. Während der Österreicher vorne weg düste, hatte Wahr auf der halb nassen, halb trockenen Strecke mit seiner Yamaha zu kämpfen und konnte in den Titelkampf nicht mehr eingreifen.

Doch die Harmonie hatte nach aussen nicht wirklich gelitten zwischen Fahrer und Techniker. Romero hatte nach der IDM 2017 ursprünglich den Einstieg in die Rennsport-Rente geplant, ließ sich aber von der Idee hinreissen, seine mehr als 40-jährige Laufbahn mit einem weiteren Titel zu krönen. Doch so einfach war das nicht. Denn auch die Konkurrenz hat in den letzten Jahren dazu gelernt. Bei seinem Titel in der IDM Supersport 2013 gewann Wahr die Rennen am Stück. Inzwischen wissen Piloten wie Max Enderlein und Marc Buchner auch wie es geht.

Nach seinem Laufsieg vom zweiten Rennen der IDM Auftaktveranstaltung 2018 in Oschersleben, Enderlein war gestürzt, übernahm Wahr zwar die Führung. Allerdings denkbar knapp. In Zolder, gerade mal die zweite Veranstaltung des Jahres, gingen der Doppelsieg und die neue Gesamtführung an Max Enderlein. Wahr dagegen sammelte in beiden Rennen nur sparsame 17 Pünktchen. Seine von Diego Romero vorbereitete Yamaha hatte er da schon längst in die Ecke gestellt.

Motorschaden lautete die Diagnose nach dem ersten freien Training. Ein elektronisches Problem, das sich auf die Mechanik auswirkte, erklärte Romero. Die zweite Yamaha kam dann gar nicht mehr zum Einsatz. Wahr borgte sich die Yamaha von Kollege Sandro Wagner und kämpfte sich mit der Superstock-Version durch die beiden Läufe. Auch um sich letzte Titelchancen zu bewahren.

Nach Zolder trennten sich die Wege. «Einvernehmlich», ist auf der IDM-Seite zu lesen. Was immer das heißen mag. «Trotzdem», ist auf der Facebook Seite von Wahr zu lesen, «mein Dankeschön an den Mann mit mehr als 40 erfolgreichen Jahren im Rennsport.»

Wenn Wahr doch noch Meister werden will, muss er auf das Pech der anderen hoffen. Vorausgesetzt, er findet einen passenden fahrbaren Untersatz. Aus eigener Kraft wird es schwer, denn mit gerade mal sechs Rennwochenende, von denen bereits zwei vorbei sind, hat man nicht allzu viele Chancen. Enderlein führt, Wahr hat auf ihn bereits 23 Punkte Rückstand, auf Buchner, dem aktuell Zweiten fehlen im 22 Punkte. Von hinten drängelt mit sieben Punkten Rückstand Daniel Rubin, der nach seinem dritten Platz von Zolder gerne öfters auf dem Podium stehen würde.

«Wir haben das gemeinsam entschieden», erklärt Romero. «Wir haben auch ausgemacht, die Trennung nicht weiter zu kommentieren. Es hat sich eben so entwickelt und ich für mich persönlich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich bin ein durchweg positiver Mensch und werde sowieso nicht über irgendjemand etwas Negatives sagen. Ich lasse jetzt einfach ein wenig Zeit vergehen und dann sehe ich weiter.»

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