Michael Götz: «Wenn, dann IDM Superstock 600»
Michael Götz
Mit insgesamt 12 Jahren im Yamaha-R6-Dunlop-Cup, über 100 Rennen dort und um die 700 eingefahrenen Punkten, steht Michael Götz bei der im Vorjahr überraschend eingestellten Serie für immer auf der Bestenliste. «Leider hat sich der Traum vom Gesamtsieg im Cup nie erfüllt», erinnert er sich. «2006 hatte ich mein bestes Jahr im Cup und wurde hinter Pascal Eckard Vizemeister.»
Statt ans Aufhören entschied sich Götz nach dem Ende des Cups für den Einstieg in die IDM Superstock 600 und erlebte dort seinen zweiten Frühling. Eine zehnjährige Podestpause fand im belgischen Zolder ihr Ende, genau dort, wo er sich 1993 erstmals mit dem Motorrad auf eine Rennstrecke getraut hatte. Nur zu gerne würde er das Kunststück 2019 wiederholen.
SPEEDWEEK.com: Hast Du schon Pläne für 2019?
Michael Götz: Also in meinen Plänen hat die IDM Superstock ganz klar Priorität und die will ich auch gerne wieder fahren.
Warum kommt die IDM STK 600 nochmals für Dich in Frage?
Das Material dafür ist soweit vorhanden, also kommt eigentlich nichts anderes in Frage. Die IDM Supersport würde wieder mehr kosten und macht für mich wenig Sinn. Lieber versuchen, in der Stock noch schneller zu werden. Man lernt nämlich nie aus.
Warum hast Du Dich noch nicht eingeschrieben?
Ich habe mich nur noch nicht eingeschrieben, weil ich noch auf Antworten bzw. hundertprozentige Zusagen von ein paar Sponsoren warte. Manchen ist wohl leider nicht bewusst, dass die Zeit drängt und es bald losgeht. Da hängt man halt leider in der Luft und hofft, dass es noch klappt mit der nächsten Saison. Ein Dankeschön an dieser Stelle nochmals an alle, die mich bisher unterstützt und mir dadurch das Alles ermöglicht haben.
Denkst Du eventuell an den vorzeitigen Ruhestand?
An den Ruhestand denke ich eigentlich noch nicht. Nachdem ich im vergangenen Jahr in Zolder auf den zweiten Platz gefahren bin, weiß ich, dass ich eigentlich ums Podium mitfahren kann, wenn alles passt. Auch macht es mir Spaß, meine Kollegen zu besiegen, die teilweise meine Söhne sein könnten.
Es ist ja auch nicht nur das Rennenfahren. Das Fahrerlager ist wie eine große Familie und meine zweite Heimat. Alle haben die gleiche "Krankheit" wie ich. Sobald ich in meinem Bus Richtung Rennstrecke fahre, ist das ein bisschen wie in den Urlaub fahren und man kann von dem ganzen Stress zu Hause abschalten.
Und so lange das möglich ist, habe ich auch noch richtig Lust auf den Rennsport, den ich nun mehr oder weniger seit 24 Jahren betreibe. Der Rennsport hält mich halt auch fit und jung. Ein Leben ohne Rennsport kann ich mir momentan nur schwer vorstellen. Vielleicht werde ich ja mal eines Tages wach und denke mir: «Ok, jetzt kannst du aufhören.»
Könnte dein IDM-Auftritt noch scheitern?
Lediglich der finanzielle Aspekt hält mich momentan davon ab weiter zu fahren. Momentan bereite ich mich zumindest körperlich auf die nächste Saison vor. Am Ostersamstag werde ich bei den 1000 Kilometer Hockenheim nach rund sieben Monaten Pause wieder auf meiner R6 sitzen. Das ist quasi mein Saisonauftakt. Letztes Jahr haben wir das Rennen ja gewonnen. Mal sehen was dieses Jahr geht.