Gabriel Noderer: «Mir blieb kurz die Luft weg»
Gabriel Noderer hatte in Most ein arbeitsreiches Wochenende vor sich. Denn neben den Trainings und den beiden Rennen betreute der Student des Sport-Marketings auch den Instagram-Account von Seriensponsor und Reifenlieferant Pirelli. Der Kawasaki-Pilot gewährte dabei einen Blick hinter die Kulissen und zeigt alles von der Anfahrt, über das Einräumen der Box und den ersten Streckenrundgang bis hin zum Rennsonntag und der Abreise. Am Donnerstag ging es mit leichter Verzögerung los. «Mein Vater wartet schon und ich muss noch packen», so das Statement am Donnerstagmittag. «Wir haben zwar nur 300 Kilometer bis Most, aber die letzten 100 Kilometer sind Landstraße.» Auf der Rennstrecke selber kannte sich Noderer schon vorher aus. Zwei Mal war er in diesem Jahr bereits zu Testfahrten vor Ort.
Durch einen verregneten Samstag, bei dem Startplatz 8 für den Franken heraussprang, fehlte es eindeutig an genügend Fahrzeit auf der Strecke. «Im Freien Training hatten wir noch was an der Gabel probiert», erzählt er. «Im ersten Quali ging es auf der feuchten Strecke besser als gedacht. Das zweite war leider total verregnet und nochmals rausfahren hätte keinen Sinn gemacht.»
Im ersten Rennen wurde Noderer durch einen wild gewordenen Hintermann und eine anschließende Kettenreaktion beinahe vom Motorrad gerammt. «Von hinten bekam ich nach dem Start einen Schlag. Jemand traf meinen Oberschenkel und um mich rum gab es einige Stürze. Der Oberschenkel hat so wehgetan, dass ich kurz keine Luft mehr bekommen habe. Da habe ich echt eine halbe Runde gebraucht, um wieder klar zu kommen. Ich war dann am Ende des Feldes und hab versucht, konzentriert zu bleiben und nicht nervös zu werden. Am Ende wurde ich noch Zehnter. Aber das war echt eine krasse Karambolage und ich hatte Glück, dass ich nicht gestürzt bin.»
Viel ruhiger wurde es für Noderer auch im zweiten Renne nicht, das für ihn ebenfalls auf Platz 10 endete. «Mit meinem Bremsdruck war was nicht ganz ok», so sein Bericht. «Ich bin in einer Kurve immer mit den Fingern angestoßen und musste einmal weitgehen. Der Fehler ist dann leider noch ein zweites Mal passiert. An einer ganz blöden Stelle. Da muss man dann um Pilonen rumfahren, muss anhalten und darf erst dann weiter.»
«Ich habe das Beste draus gemacht», ist er sich sicher. «Es war am Ende halbwegs versöhnlich und ich bin sehr zufrieden mit dem guten Gefühl, das ich für die Kawasaki hatte. Meiner Meinung nach hätte ich von den Rundezeiten mit den Top-Sechs mitfahren können.»