Christoph Beinlich: «Da gab’s nichts zu meckern»
Christoph Beinlich musste dieses Mal ohne seinen jüngeren Bruder Troy anreisen, der für Kawasaki in der IDM Supersport 300 unterwegs ist. Der hatte sich nämlich bei einem MotoCross-Lauf das Bein gebrochen. «Eigentlich sah sein Sturz harmlos aus», berichtet der große Bruder, «aber so geht es eben manchmal im Rennsport.» Er selber hatte die vierwöchige Pause gut überstanden und durchdachte die verschiedenen Möglichkeiten beim Blick auf die eher durchwachsenen Wetterbedingungen.
«Wenn es trocken ist und dann regnet», grübelt er, «ist es schwer, die Grenze zu finden. Andersrum schaffe ich das eigentlich ganz gut. Also wenn die Strecke nass ist und dann abtrocknet. Bis jetzt hatte ich in Assen noch nicht so die Brüller-Ergebnisse, letztes Jahr waren die Bedingungen auch sehr gemischt.» Für Jubelstürme reichte es bei Beinlich nach dem Qualifying noch nicht. Nach dem ersten Quali am Freitag wollte er am Samstag rasch auf die Strecke, um vor dem drohenden Regen noch eine schnelle Runde rauszuhausen. Doch die Technik streikte und übrig blieb ein bescheidener 13. Startplatz. «Ja läuft wie immer super in Assen», meinte er Schulter zuckend. «Es war ein Problem mit der Elektronik und die Jungs wussten gleich, was los war und konnten dann den Fehler beheben.»
Im ersten Rennen wurde er aber am Samstagnachmittag mit dem neunten Platz belohnt. Fast zwei Stunden hatten die Piloten nach dem ersten Versuch warten müssen. Ein Supersport-Kollege hatte Öl auf der regennassen Strecke verteilt und die Reinigungsarbeiten wurden zu einer wahren Herausforderung für die Streckenposten. Anschließend wurden noch die Seitenwagen rausgeschickt, bevor die Supersportler zum Sprintrennen wieder raus durften. Beinlich teilte sich das kurze Rennen gut ein und kassierte in der letzten Runde sogar noch einen der einheimischen Starter. «Die Strecke war überwiegend trocken», erzählte nach Platz 9 im Ziel. «Mein Start war super und die erste Runde auch. Da kann ich jetzt nicht meckern.»
Im zweiten Rennen ging es sogar noch einen weiteren Platz nach vorne, doch Beinlich wäre gerne noch ein Stück weiter vorne gelandet. Die meiste Zeit war er alleine unterwegs. «Ich war an der Gruppe, in der auch Gabriel Noderer fuhr, fast dran», so Beinlich. «Dann hatte ich zwei Fehler fabriziert. Anschließend war ich zu weit weg und alleine konnte ich das Tempo dann nicht gehen. Nach hinten hatte ich reichlich Platz. Aber ich kam nach vorne nicht ran. Je mehr ich gepusht habe, desto riskanter wurde es. Es lief so mittel. Mit der Gruppe mitfahren und dann vorne sein, das muss gehen.»