IDM Superstock: Titelkampf ohne Tom Kohnen
Tom Kohnen
Durch einen perfekten Start in die kurze Saison, in Assen holte Tom Kohnen den Doppelsieg in der IDM Superstock, und ein gelungenes Wochenende auf dem Sachsenring reiste der Belgier als Spitzenreiter der Wertung an den Lausitzring. Das Wochenende hatte es dann in sich. «Ich hatte an dem Samstag, an dem beide Qualifyings und das erste Rennen stattfanden, etwas Pech. Schon im zweiten Qualifying knallte ein Fahrer in mich rein. Nach der Reparatur konnte ich aber wieder weiterfahren, um in den verbleibenden Minuten noch eine Zeit zu fahren.»
Wie immer hatten sich Paul Fröde, Tim Holtz und als Späteinsteiger auch Jan-Ole Jähnig an der Spitze der IDM Superstock, die zusammen mit der IDM Supersport ausgetragen wird, versammelt. «Im ersten Rennen am gleichen Nachmittag konnte ich mich an den Zweitplatzierten dranhängen», berichtet Kohnen weiter, «wurde dann aber erneut ziemlich unsanft abgeschossen.» Das Rennen musste abgebrochen werden, um unter anderem Kohnen noch an der Strecke ärztlich zu versorgen und mit dem Krankenwagen abzutransportieren. «Dieses Mal waren mehrere Rippen gebrochen», lautet dann Kohnens Bericht über Unfall Nummer 2. «Ich kann den Unfall nicht ganz nachvollziehen, da ich mich schon in der Beschleunigungsphase der Kurve befand. Yves Stadelmann wurde auch ins Krankenhaus eingeliefert, er hatte sich bei dem Unfall den Fuß gebrochen.»
Das Motorrad ist inzwischen wieder fit. Der Pilot allerdings noch nicht. Daher musste Kohnen seine Nennung für das Finale jetzt zurückziehen. «Es ist für mich unmöglich, am letzten Rennen in Hockenheim teilzunehmen», sagt er. «Die Schmerzen an den Rippen und der Wirbelsäule hindern mich, auch mit Schmerzmitteln, noch zu sehr. Es ist natürlich schade, dass der Kampf um den Meistertitel damit ohne mich stattfindet. Denn die Chancen standen ja ganz gut.» Ein wenig Glück und das Zutun seiner Kollegen hätte Kohnen in Hockenheim gebraucht, um den Superstock-Thron zu besteigen. Fröde führt mit 98 Punkte, Jähnig ist mit 95 Punkten Zweiter, punktgleich mit Tim Holtz auf Rang 3. 76 Zähler kann Kohnen sein eigen nennen. Mehr werden durch seine Absage jetzt auch nicht dazukommen.
«Jetzt werden wir uns langsam auf weitere Tests in Spanien vorbereiten, um nächstes Jahr voll angreifen zu können», lauten Kohnens Pläne. «Ich kann es kaum erwarten, wieder ans Gas zu gehen.» Wo genau, überlegt der Yamaha-Pilot noch. Der Aufstieg in die IDM Supersport ist eine Idee. «Wobei mir die Stock-Klasse auch gut gefällt, da sie weniger kostenintensiv ist. Auf jeden Fall werde ich auf einer 600er bleiben.»