IDM Most: WM-Besuch von SSP-Meister Hobelsberger
Patrick Hobelsberger im WM-Modus
Motorrad-Rennfahrer führen Interviews auch gerne mal in speziellen Lebenslagen. So auch Patrick Hobelsberger, der mit dem Rennrad nicht nur steile Berggipfel erklimmen, sondern zeitgleich auch noch SPEEDWEEK.com-Anfragen zu seinem anstehenden IDM-Ausflug nach Most beantworten kann. «Hier hat’s gefühlt 48.000 Grad», beschreibt er die äußeren Umstände der Trainingsbedingungen. Bedingungen, bei denen ‚normale‘ Menschen weder ans Rennradfahren denken, geschweige denn dabei noch verständlich sprechen können. Aber Hobelsberger kann sowohl als auch.
Im Vorjahr hatte der Bayer den Titel in der IDM Supersport geholt und war mit dem Erfolg in der Tasche beim Team Kallio Racing wieder in die Supersport-Weltmeisterschaft zurückgekehrt. Ein unverschuldeter Sturz auf dem Slovakiaring Anfang Mai, ein Fahrer war vor ihm gestürzt und Hobelsberger konnte dem vor ihm liegenden Motorrad nicht mehr ausweichen, trübt allerdings die WM-Saison gewaltig und ganz ausgestanden sind die Blessuren, die er sich dort zugezogen noch nicht. Handgelenk, Ellbogen und Knie waren und sind teilweise noch die Baustellen.
Beim WM-Lauf in Estoril musste Hobelsberger noch aufstecken, in Misano zog er es dagegen durch, auch wenn durch die Zwangspause die Fitness ein wenig gelitten hat. Ein Umstand, dem Hobelsberger auch bei Baggersee-Wetter mit dem Rennrad tapfer entgegentritt. Bis zum WM-Lauf in Donington sollte alles wieder beim Alten sein. Dafür macht Hobelsberger am kommenden Wochenende auch einen Ausflug zur IDM nach Most, wo ebenfalls noch ein WM-Lauf angesetzt ist.
«Das wird, in Anführungszeichen, ein privater Test», erklärte er wenige Tage vor seiner Abreise nach Most. «Ich plane so eine Art Rennsimulation und diese dient mir auch als Vorbereitung auf den WM-Lauf. Ich bin dort mit meinem WM-Mechaniker Christoph und Marc Mosers ehemaligen Mechaniker Michi und meinem Dad als Reifenmann. Die Daten-Arbeit übernehme ich mit Christoph zusammen selber.»
«Wir haben einige Testteile dabei, die wir probieren wollen», erklärt er weiter. «Einiges davon habe ich schon am Slovakiaring getestet, wo ich dann gestürzt bin. Bei dem Test habe ich allerdings auch den Streckenrekord für die Supersport 600 eingestellt. Daher wird das vom Material her ein Art Back-to-Back-Test. So ist der Plan. Und natürlich brauche ich nach meiner Verletzung noch Meter. Damit ich einfach wieder 100 Prozent fit werde.»