MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Chris Beinlich fliegt unverschuldet raus

Von Esther Babel
Bei der Auftaktveranstaltung der IDM Supersport auf dem Sachsenring fehlte noch Troy Beinlich wegen seiner Schulterverletzung. Chris Beinlich lag gut im Rennen, doch Lauf 2 musste er zuschauen. Nicht ganz frustfrei.

Die Stimmung in der Box des Beinlich Racing Teams war am späten Sonntagnachmittag sichtlich gedämpft. Ein unverschuldeter Sturz im zweiten Rennen beendete für Chris Beinlich einen verheißungsvollen Auftakt der IDM-Saison auf dem Sachsenring.

Wie immer zu Beginn einer neuen Saison galt es viele unbekannte Faktoren innerhalb des Fahrerlagers auszuloten. Besonders in diesem Jahr, nachdem das Reglement der Klasse Supersport weitreichende Möglichkeiten erlaubt. «Wir konnten nur sehr schwer einordnen, wo wir stehen würden», fasst Teamchef Knut Beinlich zusammen. «Aber erfreulicherweise war Chris von Anfang bei der Musik dabei und konnte seine Duftmarken immer innerhalb der Top-Acht setzen.» Startplatz 8 nach dem Qualifying die Beute des Yamaha-Piloten.

Mit einem famosen Start, der Chris Beinlich auf den vierten Platz katapultierte, verschaffte sich der Pößnecker eine blende Ausgangsposition für das erste Rennen. «Die ersten Fünf sind materialtechnisch für uns zurzeit nicht erreichbar. Uns fehlt ein Elektronikfachmann, um das komplette Potenzial der Einheitselektronik optimal ausschöpfen zu können. Unser Motor ist aber nicht der Schlechteste. Wir sind zufrieden», stellte der Teamchef fest. In der letzten Kurve drängelte sich Chris Beinlich kurzzeitig auf Platz 6 nach vorne, konnte aber seine eingeschlagene Linie nicht halten und kreuzte als Siebter und damit als bester Deutscher den Zielstrich.

«Das war auch meine klare Zielstellung für das zweite Rennen», so Beinlich junior. «Ich fühlte mich für diese Aufgabe bereit.» Aber es kam anders. Ein vor ihm stürzender Kontrahent löste in der ersten Kurve eine Kettenreaktion aus, der auch Chris Beinlich zum Opfer fiel. «Das war so ärgerlich. Ich konnte nichts machen. Im Gegensatz zu allen anderen Beteiligten ließen mich die Streckenmarshals aber nicht weiterfahren. Einen triftigen Grund dafür gab es nicht. Fahrer und Motorrad waren heil», schildert Chris Beinlich die hitzige Situation. Dieser Umstand sorgte neben Unverständnis auch für Verdruss im Team, denn alle in den Unfall verwickelten Piloten konnten den Lauf noch innerhalb der Punkteränge beenden.

«Wenn ich dann die gefahrenen Zeiten an der Spitze sehe, wird es nochmals viel bitterer für mich», meint Beinlich. «Da hätte ich mithalten können. Aber so ist eben der Rennsport. Jetzt greifen wir eben bei der zweiten Runde in Oschersleben wieder verstärkt an.»

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