Team Beinlich: Einer im Kies, der andere mit Glück
Der zweite Wertungslauf endete nach einer ausgeprägten Sturzorgie im Chaos und wurde nach zwei notwendig gewordenen Abbrüchen ohne jegliche Wertung gestrichen. Eine unbeabsichtigt gelegte Ölspur der daraus folgenden Massencrash machten dem sonst entspannten Wochenende ein unschönes Ende.
Nach seiner langwierigen Schulterverletzung konnte Troy Beinlich endlich zum ersten Mal ins Renngeschehen eingreifen und hatte im zweiten Rennen seinen großen Schreckmoment. «Das blanke Chaos», beschreibt er das Durcheinander. «Vor mir sind einige Piloten übel auf der Ölspur gestürzt. Ich konnte mein Bike im letzten Moment aufrichten und bin mit 200 km/h durchs Kiesbett gefegt. Zum Glück bin ich aber sitzen geblieben. Das war die Hauptsache.»
Ohne großen Leistungsdruck war der jüngste Beinlich ins Nachbarland gereist. Die fehlende Fahrpraxis war nicht zu verleugnen. «Körperlich hatte ich noch mit einigen Defiziten zu kämpfen», gibt er zu. «Auch am Motorrad, das zum ersten Mal im Renneinsatz war, musste die ein oder andere Kinderkrankheit beseitigt werden. Aber das war so zu erwarten.» Dennoch legte Troy Beinlich vielversprechende Rundenzeiten an den Tag und ließ mit Platz 20 nach dem Qualifying einige Gegner hinter sich. «Auf der einzelnen Runde war ich flott unterwegs. Schade war, dass mir im Rennen der Bremshebelverstellung kaputt ging und mich zum Boxenstopp zwang. Ich bin danach weitergefahren und habe einfach wichtige Rennkilometer gesammelt», lautet sein Rennbericht.
Bruder Chris Beinlich biss sich erneut in den Top-Ten der Supersportklasse fest. «In Most erlaubten die Gaststarter aus der Weltmeisterschaft einen guten Vergleich», sagt Chris Beinlich. «Wir müssen uns da in der IDM definitiv nicht verstecken und bewegen
uns auf einem hohen Niveau. Er selbst konnte permanent solide Rundenzeiten an den Tag legen, die von einer gesteigerten Konkurrenzfähigkeit zeugten. «Beim Grundspeed konnte ich deutlich zulegen. Das macht natürlich einiges einfacher.»
Beim ersten und einzigen Lauf kreuzte Beinlich als Achter die Ziellinie, Punkte gab es sogar für Platz 6. «Es war an diesem Wochenende unheimlich viel Hektik auf der Strecke spürbar. Viele wilde Stürze, von denen wir gottlob verschont blieben, aber auch profitieren konnten», so seine Schilderung. Negativer Höhepunkt der abgebrochene zweite Durchgang.
«Da ich gerade zum Überholmanöver ansetzte, befand ich mich nicht auf der Ideallinie und kam als einer der wenigen ungeschoren an der dicken Ölspur vorbei», so Beinlich. Weiter geht es für das Beinlich Racing Team vom 21. bis 23. Juli mit ihrem Heimspiel auf dem Schleizer Dreieck.