Road America: Erster Triumph für den Nissan DPi
Sieben Rennen hatte die neue Prototypen-Kategorie in der amerikanischen IMSA-Serie bislang absolviert und sieben Mal stand ein Cadillac DPi ganz oben auf den Podium. Nun schlug beim Rennen in Elkhart Lake (Road Ameriva) Nissan zurück. Luis Felipe (Pipo) Derani und sein Teamkollege Johannes van Overbeek hatten im Wagen von ESM am Ende einen Vorsprung von 2,356 Sekunden. «Es ist ein großartiger Tag für mich. Auf einer so grandiosen Strecke wie Road America zu gewinnen, ist einfach phantastisch», jubelte Derani, dessen letzter IMSA-Sieg 2016 in Sebring stattfand.
Die entscheidende Situation ereignete sich knapp 40 Minuten vor Ende des 160-minütigen Rennens. Beim Restart nach einer Gelbphase überrumpelte Derani den Cadillac DPi der Taylor-Brüder. «Ich wusste, dass dies meine einzige Chance wäre, an dem Wagen vorbeizukommen. Alle meinten, dass es schwierig werden würde, da diese Strecke hohen Downforce braucht. Und eben diesen verliert man, wenn man dicht auf einen Konkurrenten auffährt. Ich habe aber den Windschatten genutzt und fuhr vorbei», beschrieb der schnelle Brasilianer die Aktion.
Zu diesem Zeitpunkt übernahm er jedoch lediglich die zweite Position, da der Oreca 07 von JDC-Miller Motorsports mit Misha Goikhberg/Stephen Simpson noch an der Spitze lag. Der gelbe LMP2 befand sich auf einer alternativen Sprit-Strategie, musst dann kurz vor Rennende doch nochmals nachtanken und wurde dadurch am Ende lediglich Achter. So war der Weg frei für das Duo Derani/van Overbeek.
Rang zwei ging an den Taylor-Cadillac, der dem Rennen zunächst den Stempel aufgedrückt hatte. «Wir hatten das Rennen am Anfang locker unter Kontrolle und eine gute Führung. Als dann die Gelbphase ausgerufen wurde und der Nissan hinter uns war, wusste ich, dass es schwer werden würde. Aber ich will mich nicht beschweren, da wir gute Punkte für die Meisterschaft mitgenommen haben», meinte Jordan Taylor nach dem Rennen.
Komplettiert wurde das Podium vom zweiten Nissan DPi mit Ryan Dalziel und Scott Sharp. Dahinter folgte der nächste Cadillac mit Dane Cameron und Eric Curran, die 2015 und 2016 in Road America noch siegreich waren. «Wir haben heute alles gegeben. Doch die BoP favorisiert aktuell die anderen Autos. Am Ende hatte uns auch ein etwas langsamerer Stopp Positionen gekostet. Wir hatten insgesamt halt einfach nicht den Speed der Rivalen», resümierte Curran. Mit Platz fünf gab es einen starken Einstand für Visit Florida Racing. Die Mannschaft der Piloten Renger van der Zande und Marc Goossens hatte vor dem Rennen in Road America vom Riley Mk.30 auf den Ligier JS P217 gewechselt.
In der GTLM-Klasse siegte der Ford GT von Dirk Müller und Joey Hand. «Wer dieses Rennen nicht genossen hat, der mag sicherlich keinen Rennsport. Denn von Anfang bis Ende wurde ein super Racing geboten. Unser Ford GT lief das ganze Wochenende perfekt und somit gingen wir schon sehr zuversichtlich ins Rennen», sagte Hand.
Rang zwei in der Kategorie ging mit nur sechs Zehntelsekunden Rückstand an den Porsche 911 (RSR von Laurens Vanthoor und Gianmaria Bruni. «Das war ein sehr hartes Rennen. Ich hatte einen guten Start und konnte schon in der dritten Kurve den Ford vor mir überholen. Das Team hatte eine gute Strategie erarbeitet und Laurens hat sie nach dem Boxenstopp fast perfekt umgesetzt. Bis kurz vor dem Ziel habe ich geglaubt, dass wir noch gewinnen können», bilanzierte der Italiener. Das Siegerpodest vervollständigte der zweite Ford GT von Ryan Briscoe and Richard Westbrook
Der nächste IMSA-Lauf findet von 25. bis 27 August auf dem Virginia International Raceway statt. Dort macht die Prototypen-Klasse jedoch eine Pause, sodass die GTLM-Wagen um den Rennsieg fahren werden.
Hier das Ergebnis aus Road America