MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Im Brickyard feiert BMW den ersten Saisonsieg 2024

Von Gerhard Kuntschik
Philipp Eng (li.) und Jesse Krohn auf dem Podium

Philipp Eng (li.) und Jesse Krohn auf dem Podium

Beim IMSA-Rennen auf dem Infield-Kurs des Indianapolis Motor Speedway konnte der BMW M Hybrid V8 erstmals in dieser Saison siegen. Philipp Eng/Jesse Krohn gewannen die Battle of the Brickyard. Porsche vor Titel.

Achtes Rennen der GTP-Boliden im Rahmen der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft (IMSA) und endlich der erste BMW-Sieg, und der gleich doppelt: Philipp Eng/Jesse Krohn gewannen die «Battle of the Brickyard» im Indianapolis Motor Speedway (Infield-Kurs) nach sechs Stunden vor den Markenkollegen im M Hybrid V8 Connor de Phillippi/Nick Yelloly (1,6 Sekunden zurück) und dem Porsche-Penske 963 mit den Vorjahressiegern Mathieu Jaminet/Nick Tandy (2,9).

Es war der erste Saisonsieg für die Münchner und ein Prestigeerfolg nach einer bisher durchwachsenen Saison in der IMSA. Zugleich verdarb der «Heimsieg» – das BMW-Einsatzteam RLL ist nahe Indianapolis zuhause – etwas die Freude von Penske und Porsche, da das legendäre Speedway ja mittlerweile zum Reich des Rennsportmultis Roger Penske gehört.

Der Salzburger Eng (34) ist der erste Österreicher, der im berühmten «Brickyard», dem 115 Jahre alten Speedway, ein Rennen in einer Topkategorie gewinnen konnte. Partner Jesse Krohn ist der erste Finne auf einem Indy-Podium seit Mika Häkkinen 2001 im US-Grand Prix.

Nach 219 Runden hatte Schlussfahrer Eng das befolgt, was auf der Langstrecke immer zählt: Das Auto schonend behandeln, vorn dabei sein und im Finish in die richtige Position kommen. Genau das gelang. Wegen eines Starkregens wurde eine knappe Stunde neutralisiert gefahren.

Da konnte BMW-Sportchef Andreas Roos richtig jubeln: «Was für eine unglaublich erfolgreiche Woche mit dem Podestplatz im WEC-Rennen in Fuji und dem Doppelsieg in Indy! Ich freue mich sehr, dass es uns nun zweimal hintereinander gelungen ist, das Potenzial, das unser BMW M Hybrid V8 schon häufig in dieser Saison gezeigt hat, in entsprechende Top-Ergebnisse umzusetzen. Das ist der verdiente Lohn und eine große Motivation für alle, die an unserem LMDh-Projekt beteiligt sind.»

Die BMW-Einsätze in der IMSA macht das Team von Bobby Rahal (Rahal-Letterman-Lanigan, RLL). «Das ist ein großartiger Tag für uns. Ich freue mich für jeden bei uns im Team, aber noch mehr für unser gemeinsames Projekt mit BMW M Motorsport. Wir haben in dieser Saison gute und schlechte Tage erlebt, haben dabei immer weitergekämpft und niemals aufgegeben», erklärte Indy-Legende Rahal nach «seinem» Heimsieg.

Dass Eng und sein finnischer Partner Jesse Krohn zum Sieg fuhren, war einer riskanten, aber strategisch richtigen Entscheidung mit einem frühen Wechsel auf Slicks nach dem Regen zu verdanken. «Ich bin fast sprachlos. Jeder aus unserem Team hat diesen Erfolg mehr als verdient. Für mich persönlich ist dieser Sieg sehr emotional, weil ich hier in Nordamerika harte Zeiten erlebt habe, in denen die erhofften Ergebnisse einfach nicht kommen wollten. Heute war unser Tag. Jetzt wird gefeiert», konnte Philipp Eng erleichtert festhalten.

Sportlich fair erklärte Porsches Sportchef Thomas Laudenbach: «Zunächst einmal Gratulation an BMW zu einem verdienten Doppelsieg. Wir wissen aus dem Vorjahr ganz genau, wie gut sich ein solches Resultat anfühlt.»

Das letzte IMSA-Rennen ist traditionell das «Petit Le Mans», das Zehnstunden-Rennen auf dem Road-Atlanta-Kurs in Georgia am 12. Oktober, in das Porsche in der Herstellerwertung mit einem Vorsprung von 124 Punkten geht. Dies bedeutet, dass beim Finale der Titel sicher ist, sobald ein Porsche 963 Punkte gewinnt. Dies ist bereits beim Überqueren der Ziellinie beim Start der Fall. In der Fahrermeisterschaft sind die beiden Porsche-Duos Nasr/Cameron und Jaminet/Tandy nur durch 14 Zähler getrennt und machen die Fahrerkrone im Finale unter sich aus. Die Chancen auf den Gewinn des Titels für das beste Team sind angesichts eines Polsters von 164 Punkten auf Cadillac hoch.

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