Adam McLean (Yamaha): Wie von einem anderen Stern
Mit seiner Bestzeit im Qualifying für die Supersport-Kategorie der International Road Racing Championship (IRRC) setzte Petr Najman ein Ausrufzeichen. Der tschechische Yamaha-Pilot war mit zwei zweiten Plätzen in Hengelo zwar stark in die Saison gestartet, danach lief es nicht mehr ganz nach Wunsch, obwohl er in Imatra nochmals mit Platz 3 in der IRRC-Wertung ein Top-Ergebnis ablieferte.
Sein Landsmann Marek Cerveny (Triumph) – der Titelverteidiger führt die Meisterschaft nach sechs von zwölf an – und der Brite Adam McLean (Yamaha), der sich bei den letzten vier Rennen das Punktemaximum holen konnte, nachdem er beim Saisonstart in den Niederlanden noch durch Abwesenheit glänzte, weil er dem North West 200 den Vorzug gegeben hatte, vervollständigten die erste Startreihe.
Dem Schweizer Mauro Poncini (Yamaha) gelang mit Startplatz 4 vor dem höher eingeschätzten Niederländer Ilja Caljouw (Yamaha), der in der Zwischenwertung der Meisterschaft an der dritten Stelle liegt, eine Überraschung. Die Deutschen Thomas Wendel (Yamaha) und Rico Vetter (Kawasaki) gingen als Neunter bzw. Zehnter in die Rennen.
Der erste Lauf, der in der achten Runde abgebrochen werden musste, sah mit McLean einen souveränen Sieger. Der Brite legte Rundenzeiten vor, die teilweise sogar zwei Sekunden schneller waren als die seines härtesten Widersachers Cerveny. Auch der Rest des Feldes hatte gegen den Yamaha-Piloten nichts auszurichten. Der dritte Platz ging an Caljouw.
Auf Platz 4 ging der Engländer Gary Johnson vom Racing Team Schleizer Dreieck über die Ziellinie. Sein Teamkollege Sebastian Frotscher fehlte in Chimay, nachdem er sich bei einem schweren Sturz in Imatra zahlreiche Rippenbrüche zugezogen hatte. Seine deutschen Landsmänner Wendel und Vetter sahen die Zielflagge an der sechsten bzw. zehnten Stelle.
Hat der vierfache IRRC-Supersport-Champion Cerveny in McLean seinen Meister gefunden? Zu dieser Feststellung musste man nach dem zweiten Lauf kommen. Zum sechsten Mal in Folge sicherte sich der 28-jährige Nordire das Punktemaximum. Momentan fährt der Fahrer vom niederländischen Team Performance Racing Achterhoek wie von einem anderen Stern.
Der Zieleinlauf der Top-5 glich dem des ersten Rennens, wobei sich der zweifachte TT-Sieger Johnson erst zwei Runden vor Schluss im Kampf mit Poncini und Najman, dessen Pechsträhne mit einem technischen Defekt in Lauf 1 weiterging, durchsetzen konnte. Aus dem Duell um den siebenten Rang zwischen den bestplatzierten Deutschen ging Wendel als Sieger hervor, nachdem Vetter am Ende sein Tempo drastisch drosseln musste.
Ergebnis, Chimay, IRRC Supersport, Rennen 1
1. Adam McLean (GB), Yamaha, 7 Runden in 12:02,842 min. 2. Marek Cerveny (CZ), Triumph, 10,151 sec zur. 3. Ilja Caljouw (NL), Yamaha, +11,461 sec. 4. Gary Johnson (GB), Suzuki. 5. Mauro Poncini (CH), Yamaha. 6. Thomas Wendel (D), Yamaha. 7. Romain Cleaz-Savoyen (F), Triumph. 8. Jamie Williams (GB), Honda. 9. Eddy Ferre (F)*, Yamaha. 10. Rico Vetter (D), Kawasaki. Ferner: 13. Matthieu Pauchard (CH), Kawasaki. 20. Robert Rohde (D)*, Honda. 22. Jonas Stracke (D)*, Yamaha. *Gastfahrer (keine Punkte)
Ergebnis, Chimay, IRRC Supersport, Rennen 2
1. McLean, 9 Runden in 15:22,843. 2. Cerveny, 14,967 sec zur. 3. Caljouw, +18,051 sec. 4. Johnson. 5. Poncini. 6. Petr Najman (CZ), Yamaha. 7. Wendel. 8. Vetter. 9. Williams. 10. Ferre. Ferner: 20. Strack. 21. Rohde. 24. Pauchard.
Zwischenstand nach 8 von 12 Rennen
1. Cerveny, 163 Punkte. 2. McLean, 150. 3. Caljouw, 106. 4. Johnson, 98. 5. Najman, 69. 6. Cleaz-Savoyen, 67. 7. Vetter, 63. 8. Poncini, 58. 9. Sebastian Frotscher (D), Yamaha, 55. 10. Rhys Hardisty (GB), Yamaha, 54. Ferner: 13. Wendel, 31. 14. Pauchard, 27.