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Suter Racing: Dnepr-Freunde in der Hightech-Welt

Von Rolf Lüthi
Am vergangenen Wochenende fand zum 10. Mal in Hintersülch/Schweiz Jogis Dnepr-Treffen statt. Auf dem Programm: Werksführung bei Suter Racing Technology in Turbenthal.

Jogi, der Organisator dieses Treffens, wäre für sich eine Story wert. Er war Begründer des Jogi Racing Team, dessen Rennstrecke die Straße war und aus dem Urs Jucker hervorging, der in der 250er-WM achtbare Resultate herausfuhr. Nebenbei düpiert Jogi bis zum heutigen Tag die selbsternannten Reisepioniere und furchtlosen Motorrad-Abenteurer mit der Erwähnung, dass er in den frühen 1970ern mit Ehefrau Lily als Beifahrerin auf einer Honda CB750 mal eben nach Japan fuhr.

Aber wir wollen ja berichten von der Werksbesichtigung am vergangenen Samstag. Bei strömendem Regen fuhren bei Suter Racing 19 Gespanne mit Kennzeichen aus Österreich, Italien und der Schweiz vor. Ingenieur Roger Sutter, mit der Suter-Familie weder verwandt noch verschwägert, führte während eineinhalb Stunden durch den Hightech-Betrieb. Gegründet 1996 als Zweimann-Betrieb der Brüder Suter in einem Anbau am Elternhaus, arbeiten heute 40 Leute in zwei modernen Gebäuden bei Suter Racing.

In der oberen Etage des Firmengebäudes sind Motorräder, Motoren und Komponenten aufgestellt, anhand derer Sutter den Werdegang der Firma lebendig nachzeichnete. Im Erdgeschoss befinden sich Fertigung und Montage. Da man Gespanne der russischen Marken Dnepr und Ural ohne Kenntnisse in Mechanik kaum dauerhaft betreiben kann, fanden Sutters Erklärungen ein interessiertes, fachkundiges Publikum. Die Hightech-Manufaktur Suter Racing führt längst nicht mehr nur Aufträge für den Rennsport aus, sondern macht Entwicklung, Erprobung und Fertigung für verschiedenste Industriezweige. Und mit der Suter MMX 500 fertigt man nicht mehr nur einzelne Komponenten, sondern ein ganzes Motorrad. Mittlerweile steht Suter Racing an der Schwelle zur industriellen Produktion. Soeben wurde der erste Schweißroboter aufgebaut. Mit dessen Inbetriebnahme wird man auch Schweißarbeiten in größeren Serien abwickeln können.

Die Schweizer Industriegeschichte wird weiter geschrieben, und die Gespannfahrer schwangen sich auf ihre von gesalzenen Winterstrassen gezeichneten Gefährte und fuhren ebenfalls weiter, über die Hügel des Zürcher Oberlandes zur abendlichen Party in Jogis Hauptquartier in Hintersülch.

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