Oesterreich: 140 km/h auf der Autobahn
Ab August ist auf zwei dreispurigen Abschnitten der Westautobahn (A1) Tempo 140 erlaubt. Auf rund 88 km zwischen Melk und Oed und auf 32 km zwischen Haid und Sattledt gilt in beiden Fahrtrichtungen ein Tempolimit von 140 km/h. Hinter dem geringfügig angehobenen Tempolimit steht der österreichische Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ).
Ob das Tempolimit auch weiteren Autobahn-Abschnitten angehoben wird, soll nach Auswertung von Unfallzahlen, Lärmemissionen und Luftqualität entschieden werden. Hofer wies in der Pressekonfernz zum Thema darauf hin, «dass - analog zum geltenden Tempo 130 - die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h nur bei optimalen Fahrbedingungen erlaubt ist. Bei Regen, Nebel und schlechtem Wetter ist der Autofahrer selbst dafür verantwortlich, die Geschwindigkeit anzupassen», sagte Hofer.
Selbstverständlich ist dieses Pilotprojekt umstritten. Die Gegner argumentieren wie immer: Klimawandel, Luftverschmutzung, Schadstoffausstoss und werfen Hofer Symbolpolitik vor mit dem Ziel, sich bei Autofahrern beliebt zu machen. Ganz neu ist, dass sich Greenpeace um Auto- und Motorradfahrer sorgt und auf die erhöhte Unfallgefahr hinweist, die sich aus 10 km/h mehr Tempo ergeben – auf gut ausgebauten Autobahnabschnitten.
Die Journalisten des sozialdemokratischen Magazins kontrast.at rechnen uns vor, dass ein Auto, das mit 130 km/h auf eine Mauer zufährt, nach 5,6 Sekunden mirakulöserweise schadlos kurz vor der Mauer zum Stillstand kommt. Das gleiche Auto, das mit 140 km/h fährt, prallt nach 5,6 Sekunden Bremsung mit 56 km/h in die Mauer. Leuchtet ein. Auf der Autobahn stehen ja überall Mauern, auf wie wir ungebremst zurasen.