Motorlegenden: Ein Bond ist nicht genug
Band 2 über die Fahrzeuge in den James Bond-Filmen ist da
Seit Autor Ian Fleming Anfang der 1950er Jahre seinen Agenten James Bond erschuf, ist ein weltweit einziger Boom entstanden: Die Bücher des Briten fanden reissenden Absatz, aber der Popularitäts-Turbo wurde gezündet, als Sean Connery den britischen Spion auf die Kinoleinwand brachte.
Gemäss Filmfachleuten ist Jamed Bond mit einem Einspielergebnis von mehr als 7 Milliarden US-Dollar aus 25 Filmen die drittlukrativste Filmfranchise der Welt – hinter den Filmen aus dem Marvel-Universum und Star Wars.
Ein Teil der Faszination für James Bond besteht im eindrucksvollen Wagenpark von 007 und seiner Widersacher: Anfang 2021 nahm sich die Buchreihe «Motorlegenden» mit viel Liebe des Themas Bond und seiner Autos an. Der versierte Filmjournalist Siegfried Tesche beschäftigte sich mit den verschiedenen Fahrzeugen von 007, und nach der Lektüre durften wir erfreut festhalten: Wir sind gerührt, nicht geschüttelt (auch wenn Bond seine Vodka-Martinis lieber umgekehrt zubereitet trinkt).
Tesche verstand es hervorragend, die vielseitige Geschichte von Bonds Fahrzeugen spannend und immer mit Augenzwinkern zu erzählen, mit zahlreichen Details, welche selbst Bond-Kennern bislang verborgen geblieben waren.
Tesche hatte seinen besten zehn Bond-Autos in Kapitel 1 je einen würdigen Platz gewidmet – dem wunderbaren DB5 aus Goldfinger mit Sean Connery oder «No Time To Die» mit Daniel Craig, dem Lotus Esprit aus «Der Spion, der mich liebte» (genau, das Unterwasserauto). Es gab ein Wiedersehen mit der knallgelben Ente, die durch griechische Hügel flitzte und von Kugeln durchlöchert wurde, oder mit jenem BMW 750iL, den Pierce Brosnan durch ein Parkhaus steuerte (was ziemlich echt aussah), dies in «Tomorrow Never Dies».
Nun legt Tesche zur Premiere des letzten Bond-Films mit Daniel Craig nach: «Ein Bond ist nicht genug», lautet der Titel eines zweiten Bonda-Buchs im Rahmen der Motorlegenden, und erneut erfahren wir sehr viel Wissenswertes über legendäre und ungewöhnliche Filmfahrzeuge – über den Aston Martin DBS aus «Im Geheimdienst Ihrer Majestät», den Panzer aus «GoldenEye» oder den AMC Matador aus «Der Mann mit dem goldenen Colt», der zum Flugzeug wurde.
Wie im ersten Band sind wir auf jeder Seite verblüfft, wie viele Anekdoten Tesche zu Tage befördert hat – über die verwendeten Fahrzeuge oder die Schauspieler und Stuntmen, die damit umgehen mussten. Überhaupt ist es schön, dass die Stuntmen und ihre Arbeit hier angemessen gewürdigt werden.
Erstmals werden auch die Motorräder aus den Bond-Filmen gebührend erwähnt, so dass auch die Zweirad-Fans auf ihre Kosten kommen. Auch damit komplettiert Tesche das Bild, das er im ersten Band gezeichnet hat.
«Ein Bond ist nicht genug» ist so mitreissend verfasst, dass man nicht zwingend ein 007-Fan sein muss, um dieses Buch zu geniessen. Es reicht, Freude am Kino zu haben. Für Bond-Affine jedoch gehört dieses Buch unbedingt in ihre Sammlung.
Das Wichtigste in Kürze
Siegfried Tesche: Motorlegenden – James Bond 007, ein Bond ist nicht genug
Aus dem Motorbuch-Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-613-04400-5
Format 17 x 22,5 cm
240 Seiten
183 Abbildungen
Für 29,90 Euro im Fachhandel