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Harley: Gutes Geschäftsjahr – ausser mit LiveWire

Von Rolf Lüthi
Im Geschäftsjahr 2023 produzierte Harley-Davidson 5500 Motorräder mehr als im Vorjahr und steigerte den Gewinn um 9 %. Mit den Elektromotorrädern macht man weiterhin schmerzhafte Verluste.

Trotz eines Produktionsstopps von 19 Tagen im Mai wegen fehlerhaften Bremsleitungen eines Zulieferers produzierte Harley-Davidson 2022 193.500 Motorräder, 5500 oder 3 % mehr als 2021. Es resultierte ein operativer Gewinn von 909 Mio. $, 10 % mehr als im Vorjahr (823 Mio. $).

Zum Umsatz von 4.888 Mio. $ der Harley-Davidson Motor Company trug der Verkauf der Motorräder 77 % oder 3.787 Mio $ bei, der Verkauf von Teilen und Zubehör 732 Mio. $ (15 %), mit Bekleidung kamen weitere 271 Mio $ in die Kassen (5,5 %). Aus dem erweiterten Motorradgeschäft im engeren Sinn resultierte ein Gewinn von 677 Mio. $. Das Finanzgeschäft der Harley Davidson Financial Services machte bei einem Umsatz von 821 Mio. $ einen Gewinn von weiteren 318 Mio $.

Fixe SPEEDWEEK-Kopfrechner addieren diese Zahlen flugs zu einem operativen Gesamtgewinn von 995 Mio. $ - hat sich der Autor mit dem im ersten Abschnitt vermeldeten operativen Gewinn von 909 Mio. $ um 86 Mio. $ verrechnet?

Nein, hat er nicht. Harley-Davidson hat das Elektromotorrad-Projekt LiveWire aus der Company herausgelöst und weist dessen Zahlen separat aus. An LiveWire hält Harley 89,4 % der Anteile. Aus den 2022 produzierten 597 LiveWire resultierte ein Verlust von 86 Mio. $.

Ketzerisch formuliert hat LiveWire mit jedem produzierten Elektro-Motorrad sagenhafte 144.054 $ aus dem Fenster geschmissen. Damit nicht genug: Für 2023 kündigt LiveWire vorsorglich schon mal einen operativen Verlust von 100 bis 125 Mio $ an.

Ryan Morrissey, Präsident von LiveWire, gab für das zweite Modell von LiveWire, die S2 Del Mar, einen Aufschub bekannt. Statt noch im Frühling soll dieses Modell erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf den Markt kommen. Seit vier Jahren und damit von Anfang an war LiveWire ein defizitäres Geschäft, und eine Wende zu schwarzen Zahlen ist kurzfristig nicht absehbar.

Auch eine Reduktion des Preises von 30.000 $ auf nunmehr 22.799$ konnte nichts bewirken. Da könnte man versucht sein, die Verschiebung der S2 Del Mar um mehrere Monate als gute Nachricht zu interpretieren.

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