Deutscher Investor rettet die Kellermänner
Der Warnblinker kann ausgeschaltet werden: Ein Investor rettet Kellermann aus der Insolvenz
Es war ein Schock für die deutsche Motorradszene, als sich Kellermann im Juni für zahlungsunfähig erklärte. Die vor 35 Jahren gegründete Firma Kellermann gilt als führend im Markt der Nachrüst-Blinker. Ihre Produkte geniessen einen hervorragenden Ruf und werden oft einfach nur «Kellermänner» genannt.
Als Grund für die Insolvenz nannte die Geschäftsleitung Nachwirkungen der Corona-Pandemie, während der die Umsätze eingebrochen seien. Danach führte der Krieg in der Ukraine zu einer Konsumzurückhaltung, während gleichzeitig die Inflation und steigende Energiekosten die Produktion verteuerte. Nicht von der Hand zu weisen ist zudem, dass Kellermann zunehmend starker Konkurrenz aus Fernost ausgesetzt ist, die äusserlich ähnliche Produkte zu signifikant tieferen Preisen liefern kann.
Die Kellermann GmbH wurde unter «Insolvenz unter Eigenverwaltung gestellt, die Geschäftsführer Dr. Stefan Wöste und Ulrich Bos blieben handlungs- und weisungsbefugt im Amt, unterstützt vom Sanierungsexperten Markus Freitag von der Anwaltskanzlei Andres Partner. Der Betrieb konnte ohne Einschränkungen aufrecht erhalten werden.
Im September stieg die PMG Komplementär GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main, bei Kellermann als Investor ein. Kellermann wurde umfirmiert in Kellermann Lighting GmbH und Co. KG und gilt als saniert. Der Standort in Aachen wird beibehalten, alle 32 Arbeitsplätze können erhalten werden.