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Ducati Multistrada V4-Modelle: Alles, was ihr wollt

Von Rolf Lüthi
Ducati homologiert die Multistrada V4 ohne Leistungsverlust nach Euro 5+ und verfeinert auf den 2025er Jahrgang die Elektronik, das Fahrwerk und zahlreiche weitere Details.

Ducatis Multistrada-Baureihe mit V4-Motorisierung sind komfortable Reisemaschinen mit beschränkter Offroad-Tauglichkeit, üppiger Motorleistung und umfassender Assistenz-Elektronik. Auf das Modelljahr 2025 präsentiert Ducati drei überarbeitete Versionen mit 19er Vorderrad, die Multistrada V4, V4S und V4S Grand Tour, die allesamt weiter individualisiert werden können.

Mit dem Modelljahrgang 2025 der Multistrada V4 will Ducati den Touring-Charakter auf ein neues Niveau heben – dank verbessertem Komfort für Fahrer und Sozius, gesteigerter Fahreffizienz auch bei voller Beladung und neuer elektronischer Systeme für mehr Sicherheit und Leistung unter allen Straßenbedingungen.

Die neue Multistrada V4 ist auch optisch verändert. Die Frontpartie ist neu gestaltet, wobei der Windschutz für Fahrer und Sozius unverändert bleibt. Der neue Schalldämpfer hat eine schärfere Form und hat gemäss Ducati «einen noch unverkennbareren Klang».

Der V4- Motor mit 1158 ccm Hubraum erfüllt jetzt die Abgasnorm Euro 5+, seine Leistungsdaten bleiben jedoch unverändert bei 170 PS bei 10.750/min und 124 Nm bei 9.000/min. Dazu kommen technische Lösungen wie die gegenläufige Kurbelwelle, die auf den Erfahrungen von Ducati Corse in der MotoGP basiert und gegen die Kreiselträgheit der Räder arbeitet, sowie Drehmomentkurven für jede einzelne Gangstufe, die eine sanfte Leistungsabgabe bei niedrigen Drehzahlen, ein kräftiges Drehmoment bei mittleren Drehzahlen und eine hohe Leistung bei hohen Drehzahlen gewährleisten sollen.

Der V4 schaltet die hinteren Zylinder nicht wie bisher nur im Leerlauf ab, wenn das Motorrad steht, sondern lässt die hintere Zylinderreihe auch in anderen Betriebszuständen deaktiviert. Bei dieser Strategie erfolgt die Deaktivierung auch, wenn das Motorrad in Bewegung ist. Bei zunehmender Geschwindigkeit oder ab einer bestimmten Leistungsanforderung am Gasgriff werden die hinteren Zylinder wieder aktiviert, um die ganze Leistung des V4 zu gewährleisten. Das System ist in allen Riding Modes aktiv, senkt den Benzinverbrauch um 6 % und erhöht dadurch die Autonomie.

Das Fahrwerk der Multistrada V4 besteht aus dem leichten und kompakten Aluminium-Monocoque-Rahmen und einer Zweiarmschwinge aus Aluminiumguss. Der Schwingendrehpunkt ist neu um 1 mm höher positioniert, was das Einsinken des Hecks beim beschleunigen reduziert, namentlich bei voller Beladung.

Die Multistrada V4S verfügt über eine semiaktive Federung mit Skyhook DSS EVO Regelstrategie. Dank eines neuen Sensors an der Gabel soll diese präziser und effizienter arbeiten. Mit der Funktion Bump Detection meldet der Gabelsensor Unebenheiten an die elektronische Regelung, welche die hintere Aufhängung in Echtzeit anpasst, um ebendiese Unebenheit auszugleichen.

Die V4S ist mit einer automatischen Niveauregulierung ausgestattet, die eine gleichbleibende Abstimmung unabhängig von der Beladung sicherstellt. Darüber hinaus kann der Fahrer nun auch während der Fahrt, unabhängig vom gewählten Riding Mode, das Ansprechverhalten der Federung verändern, um mehr Komfort bei entspanntem Cruisen oder mehr Unterstützung und Rückmeldung beim sportlichen Kurvenswing zu genießen.

Bei der Multistrada V4S ist das Federbein mit eine 20 statt zuvor 12 mm messenden Vorspannbereich ausgestattet, wodurch die Standardkalibrierung ausgewogener ist, dazu erhöht sich die Wirkung der automatischen Absenkvorrichtung.

Die Multistrada V4 S war die erste Ducati mit einem Front- und Heckradar-System, um die adaptive Geschwindigkeitsregelung (Adaptive Cruise Control - ACC) zu unterstützen. Das Radarsystem ermöglicht zudem die Funktion Blind Spot Detection (BSD), die auf Fahrzeuge im toten Winkel der Spiegel hinweist. Beim Modell 2025 kommt noch die Funktion Forward Collision Warning (FCW) hinzu, die den Fahrer vor möglichen Kollisionen mit vorausfahrenden Fahrzeugen warnt.

Die Multistrada V4 des Modelljahrs 2025 bietet dem Fahrer außerdem eine bessere Sicht bei Nachtfahrten. Das Kurvenlicht leuchtet die Straße in Schräglage effektiver aus und die optimierte Scheinwerfergruppe reduziert den Schattenkegel vor dem Vorderrad.

Dank des neuen DVO (Ducati Vehicle Observer) der Multistrada V4 können die elektronischen Systeme effizienter arbeiten. Diese Funktion bildet die Position des Motorrads im Raum und seine Lastzustände genauer ab, indem sie den Input von 70 Sensoren simuliert. Der Ducati Vehicle Observer, der von Ducati Corse in der MotoGP entwickelt wurde, verfeinert die Strategien von Kurven-ABS, Wheeliekontrolle und Traktionskontrolle.

Die Multistrada V4 2025 ist außerdem mit einer dreistufig einstellbaren Motorbremskontrolle EBC (Engine Brake Control) ausgestattet. Das Electronic Combined Braking System (eCBS) , das in seinen Strategien und Funktionen weiterentwickelt wurde, dosiert die Wirkung der Vorder- und Hinterradbremse, um stets eine ideale Performance zu garantieren, jetzt auch in Abhängigkeit von der Beladung. Zusätzlich zur Front-to-Rear-Strategie, die die Hinterradbremse auch dann steuert, wenn nur der vordere Bremshebel betätigt wird, ist die Multistrada V4 für das Modelljahr 2025 mit einer Rear-to-Front-Strategie ausgestattet, die die Bremsleistung optimiert, wenn nur die Hinterradbremse betätigt wird.

Die 2025er Multistrada V4S ist im Stand und bei niedrigen Geschwindigkeiten leichter zu handhaben. Das Motorrad senkt sich ab, sobald die Geschwindigkeit unter 10 km/h fällt. Wenn der Fahrer beschleunigt und 50 km/h überschreitet, kehrt die Multistrada V4 S automatisch auf die korrekte Fahrhöhe zurück. Das System arbeitet automatisch und kann deaktiviert werden.

Das 6,5 Zoll große TFT-Farbdisplay verfügt über eine aktualisierte Benutzeroberfläche und bietet eine effizientere und vielseitigere Steuerung des Fahrwerks. Das System behält dank Ducati Connect die Kartennavigation bei. Auch die Nutzung des Telefons zum Annehmen von Anrufen oder zum Hören von Musik über einen mit einer Gegensprechanlage ausgestatteten Helm wird durch Ducati Connect unterstützt. Die Schnittstelle für die Wahl der Heizungsstufe für Griffe und Sitzbank ist neu und intuitiver zu steuern.

Auf den Modelljahrgang 2025 sind die Gepäcktaschen und das Topcase nach hinten versetzt, um mehr Platz für die Beine des Beifahrers zu bieten. Der neue Druckgussträger für das Topcase bietet dem Sozius einen besseren Halt und ist robuster konstruiert. Darüber hinaus kann die Multistrada V4 dank der Verfügbarkeit von Sitzbänken in verschiedenen Höhen für Fahrer und Sozius und dem Tieferlegungs-Kit an alle Bedürfnisse angepasst werden.

Um das Potenzial der Multistrada V4 in jeder Situation voll ausschöpfen zu können, hat Ducati fünf Riding Modes entwickelt. Bei der Multistrada V4 beinhaltet dies eine weiterentwickelte Version des Riding Mode Enduro und die Einführung des Riding Mode Wet, der für nasse Oberflächen und wenig Grip ausgelegt ist.

Durch Auswahl des Riding Mode Enduro wird ein spezieller Power Mode aktiviert, der die Leistung auf 114 PS begrenzt und ein dynamisches und direktes Ansprechverhalten speziell für den Einsatz im Gelände bietet. Die Traktionskontrolle schaltet auf eine niedrigere Eingriffsstufe und die Wheeliekontrolle ist deaktiviert. Das ABS am Hinterrad wird ebenfalls deaktiviert und die Kurvenfunktion sowie die Abhebeerkennung am Heck sind ausgeschaltet.

Die Multistrada V4 ist das Standardmodell mit konventionell einstellbarem Fahrwerk zum Preis von 20.590 Euro (Schweiz Fr. 21.490.-). Die V4S ist mit einem elektronischen Fahrwerk ausgerüstet (24.240 Euro/Fr. 25.190.-), an der Grand Tour Version sind Koffern und weitere Extras serienmässig verbaut (27.990 Euro/Fr. 26.690.-).

Die Multistrada V4 2025 ist mit den bisherigen Ausstattungspaketen Radar und Travel & Radar erhältlich. Neu sind die Optionen Sport Travel & Radar und Adventure Travel & Radar. Die neuen Ausstattungen umfassen Hauptständer, beheizbare Griffe und Sitze und natürlich das Radarsystem vorne und hinten. Die Ausstattung Sport bietet zusätzlich Kunststoffkoffer und Schmiedefelgen, während die Ausstattung Adventure durch Aluminiumkoffer und Speichenräder gekennzeichnet ist.

Darüber hinaus bietet Ducati eine breite Palette an Zubehörteilen, von aus dem Vollen gefrästen Aluminiumteilen über Anbauteile aus Karbon und Teile wie Trockenkupplung, die ihre Sportlichkeit unterstreichen, bis hin zu Ständern und Abdecktüchern.

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