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Honda GB350S: Motorradfahren ohne Stress und Druck

Von Rolf Lüthi
Ursprünglich war die ab 2021 gebaute Honda GB350S nur für asiatische Märkte gedacht, nun kommt das klassische Motorrad auch nach Europa, zum Sensations-Preis von 3900 Euro.

Zwei Räder, ein luftgekühlter Einzylindermotor, ein Lenker und eine Sitzgelegenheit – fertig ist die Honda GB350S und mit ihr ein Motorrad für stressfrei-genussvolle Erlebnisse ohne Leistungsdruck, zu fahren mit dem Führerschein A2.

Der luftgekühlte Einzylindermotor mit 348 ccm Hubraum leistet 21 PS bei 5.500/min und 29 Nm bei 3.000/min. Die langhubige Auslegung (Bohrung x Hub70 x 90,5 mm) mit reichlich Schwungmasse unterstreicht den unverwechselbaren Einzylinder-Charakter mit kraftvollem Durchzug aus niedrigen und mittleren Drehzahlen, begleitet von bassigem Sound.

Auf den ersten Blick ein Motor, der aus den 1960er Jahren stammen könnte, auf den zweiten Blick sind etliche moderne Details auszumachen: Ausgleichswelle vor der Kurbelwelle, ausgeklügelte Luftführung durch die Airbox, elektronisches Motormanagement mit Benzineinspritzung und Zündung, Zylinder-Offset, aufwändige Motorgehäuse-Entlüftung, Kolbenkühlung mit Ölspritzdüse und Kühlung der Ventilsitze mit einem Ölkanal im Zylinderkopf. Honda verspricht einen Verbrauch von 2,5 Litern auf 100 km. Das ergäbe mit dem 15 Liter-Tank eine Praxis-Reichweite von mehr als 500 km.

Ebenso klassisch ist das Fahrwerk aufgebaut: Konventionelle Teleskopgabel mit Faltenbälgen, Stahlrohrrahmen, Kastenschwinge aus Stahl, zwei Federbeine. Verzögert wird mit Scheibenbremsen von 310 und 240 mm Durchmesser, die Gussräder messen 19 und 17 Zoll. 800 mm Sitzhöhe und 178 kg vollgetankt sind zwei Schlüsselwerte: Auch kleiner gewachsene Leute finden mit der Honda GB350S sicheren Stand, aber ein absolutes Leistgewicht ist sie nicht.

ABS ist Pflicht, eine Traktionskontrolle gibt es als Zugabe und die Beleuchtung basiert auf LED-Technik. Für die GB350S steht optionales Honda Originalzubehör zur Verfügung, darunter Satteltaschen, verschiedene Windschilder, Tankpads, Heizgriffe oder zusätzliche Nebelleuchten. Erhältlich ist sie in Hellgrau, Blaugrau und Schwarz zum Preis von 3900 Euro. Damit ist die Honda gar preisgünstiger als die 350er Modelle von Royal Enfield, deren Markterfolg in Europa, so vermutet ihr SPEEDWEEK-Autor, Honda motivierte, die seit vier Jahren gebaute GB350S auch in Europa anzubieten.

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